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Deutschland im Jahre 1842, das Zeitalter der Alphabetisierung hat begonnen, und Jakob liest alles, was ihm in die Hände fällt – Bücher als Fenster zur Welt. Mit einer großen Vogelfeder im Haar liest der etwa 18 Jahre alte Junge laut aus einem Buch über die Urwaldindianer vor. Er erlernt sogar ihre Sprachen, weil er davon träumt, eines Tages in die Fremde aufzubrechen. Es ist Jakobs Perspektive, die Edgar Reitz im vierten Teil seines „Heimat“-Projekts einnimmt. Es mag sich um eine romantische Ausformung des Fernwehs handeln, dennoch erzählt es von einer fast schon existenziellen Sehnsucht. So lässt sich auch der Titel „Die andere Heimat“ erklären, denn die bitterarme deutsche Provinz Mitte des 19. Jahrhunderts bot ihren Bewohnern nicht die Lebensgrundlagen für einen friedvollen Alltag. Edgar Reitz erkundet die Überlebenskämpfe jener Jahre, und wieder ist der kleine fiktive Ort Schabbach im Hunsrück das Zentrum seiner Erzählung. Reitz wirft einen Blick auf ein Westeuropa, das sich heute gerne als von Fremden überflutete Einwandererregion sieht und doch selbst einmal ein Kontinent der hoffenden Auswanderer war. In 8 Kinos