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Neonazimarsch in München erlaubt

MÜNCHEN rtr ■ Das Verwaltungsgericht München hat einen von der bayerischen Landeshauptstadt verbotenen Neonazi-Aufmarsch gegen die Wehrmachtsausstellung erlaubt. Eine Warnung der Stadt vor einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechtfertige kein Demonstrationsverbot, entschied das Gericht gestern. Der für den heutigen Tag geplante Aufmarsch durch die Innenstadt könne daher stattfinden. Rechtsextreme Gruppen wollen in München gegen die Wehrmachtsausstellung demonstrieren. Die Stadt hatte die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen verboten und nur eine Kundgebung auf der weiter außerhalb gelegenen Theresienwiese gestattet. Das Kreisverwaltungsreferat kündigte Beschwerde gegen die Entscheidung beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ein. Eine Gegendemonstration auf dem Marienplatz hat die Stadt erlaubt. In München ist seit dieser Woche die Überarbeitung der umstrittenen Wehrmachtsausstellung zu sehen, die Verbrechen deutscher Soldaten beim Russlandfeldzug im Zweiten Weltkrieg darstellt. Die Ausstellung ist überarbeitet worden, nachdem Soldatenverbände und Konservative sie als einseitig kritisiert hatten. Die Ausstellung war in der bayerischen Landeshauptstadt bereits 1997 im Rathaus zu sehen.

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