piwik no script img

Neonazi als RockerBayerischer NPD-Vize in U-Haft

Sascha Roßmüller soll an einem Streit beteiligt gewesen sein, bei dem zwei Menschen verletzt wurden. Er ist Mitglied im Rockerclub Bandidos.

NPD-Fähnchen? Bandidos-Kutte? An der Luft trocknender Wischlappen? Bild: ap

HAMBURG taz | Rocker und Rechtsextremer? In der NPD dürften sich Kritiker dieses Doppelengagement bestätigt fühlen. Nach einer Razzia in Bayern gegen die Rockerszene sitzt der NPD-Landesvize Sascha Roßmüller, der zugleich führendes Mitglied des Rockerclubs Bandidos MC ist, in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, an einem Streit beteiligt gewesen zu sein, bei dem zwei Menschen verletzt wurden.

Das hat Folgen für die rechtsextreme Partei. „Es reicht mir jetzt“, sagte am Freitag der Landesvorsitzende Karl Richter und trat zurück, weil ein „neuerlich selbst verschuldeter Skandal“ die NPD in Bayern „völlig überflüssigerweise zusätzlich in Misskredit“ bringe. Auch seine Stellvertreterin Sigrid Schüßler trat ab.

Im Laufe der Woche hatte es Razzien gegen die Rockerszene in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Österreich gegeben. Allein in Bayern durchsuchte die Polizei 20 Objekte. Seit Längerem ermittelt sie wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz.

Roßmüller war zunächst im Jugendverband der Partei aktiv und später Mitarbeiter der sächsischen Landtagsfraktion. Seit Jahren ist in der NPD bekannt, dass der 41-Jährige die Kutte der Bandidos trägt. „Reine Privatsache“, spielten Kader diese Aktivität herunter.

Der heutige Hamburger NPD-Chef Thomas Wulff allerdings hatte Roßmüllers Mitgliedschaft „in diesem Rockerklub mit multikulturellem Hintergrund“ kritisiert. Der parteiinterne Konflikt war vor Wochen neu aufgebrochen, da Roßmüller für den NPD-Bundesvorsitz im Gespräch war.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

11 Kommentare

 / 
  • Die NPD liegt derzeit ja nicht gerade im Trend. Holger Apfel hat man zurück gezogen und in Mallorca in die Abkühlungsphase gesteckt. Alles eine Frage der Zeit.

  • "Im Laufe der Woche hatte es Razzien gegen die Rockerszene in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Österreich gegeben. Allein in Bayern durchsuchte die Polizei 20 Objekte. Seit Längerem ermittelt sie wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz."

    Müßte man dann nicht auch die NDP durchsuchen, schließlich gibt´s da ja eine Schnittmenge....

    • @Dudel Karl:

      Von Bandidos bei der NPD war mir bisher nichts bekannt. Ich war nur darüber informiert, dass es insbesondere in den östlichen Landesverbänden der NPD eine stattliche Anzahl von Leder-Schwulen gibt.

      • @DorianXck:

        Wäre übrigens mal ein Thema für die NPD: Schwule Nazis.

        • @DorianXck:

          ... Thema für die taz, meinte ich natürlich ! Sorry ...

    • @Dudel Karl:

      Kiffen die Faschos jetzt etwa auch?

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @Eilige Intuition:

        Ne, die sind wie ihre Großväter lieber auf Pervitin (ein Methamphetamin) aus alten Wehrmachtsbeständen.

        • @4845 (Profil gelöscht):

          Panzerschockolade.

        • @4845 (Profil gelöscht):

          Klingt verdammt nach Pervertin.

  • Ist doch nicht neu das die "Rockerszene" sich hauptsächlich am rechten Rand befindet! Die meisten "Rocker" sind einfach Faschisten und der NPD sehr nahe - oder anderen rechten Gruppen übelster Art. Und ein NPD-Verbot wird daran nicht viel ändern.

    (24102014,17:47)

    • @antares56:

      Wieso die NPD verbieten ? Sie besteht doch ohnehin nur noch aus V-Leuten des VS. Die realen Faschos haben sich doch die vergangenen Jahre bereits verflüchtigt. Man müsste eben nur noch die V-Leute abziehen und die NPD würde in sich zusammen fallen wie ein altersschwacher Luftballon.