Nebenzentren: Horn hat den Blues
■ Beirat diskutiert Stadtteil-Rettung
Alle Parteien stellten bei der letzten Beiratssitzung ihre Vorschläge zur Stabilisierung von Horn-Lehe vor. Unterschiedlich waren dabei nur die Schwerpunkte. Im Grunde aber sind sich alle einig: Die Stadt muss handeln, um das Sterben des Einzelhandels zu stoppen. Immerhin, so heißt es im Thesenpapier der Grünen, ist Horn-Lehe mit 20.000 Bewohnern fast eine Kleinstadt.
Und doch hat die letzte Dorfkneipe dicht gemacht, Läden stehen lange leer. Deutlichstes Beispiel hierfür ist das rund 800 Quadratmeter große Gelände des Feinkosthändlers „Hasch“. Die seit drei Monaten leer stehende Immobilie “ist ein Schandfleck für Horn“, schimpft Elisabeth Finckh (SPD). Alle Parteien wünschen sich eine freundlichere Gestaltung um das Einkaufszentrum Lestra und die ehemalige Hasch-Immobilie. Die Nähe zum Rhododendronpark animierte Finckh zu der Idee: „In Horn sollte jeder freie Fleck mit einem Rhododendron bepflanzt werden.“ SPD und Grüne beklagen die jetzt verwahrlosten Grünanlagen.
Die CDU hat andere Probleme. Für sie ist die Linie 4 der Grund für das Ladensterben. Problematisch seien außerdem die Parkplätze, von denen viele von Dauernutzern besetzt seien. Alle Parteien fordern deshalb eine „Bewirtschaftung“ der Parkplätze.
Den Grünen liegt besonders die Horner Jugend am Herzen. In ihrem Thesenpapier beklagen sie, dass es für Jugendliche nur das Jugendfreizeitheim als Treffpunkt gebe, so Dieter Mazur (Grüne). Mit mehreren Seniorenheimen plagt den Stadtteil eine gewisse Überalterung.
Bis zur nächsten Sitzung wollen die Parteien noch einmal in sich gehen und dann ein gemeinsames Papier zur Stärkung Horn-Lehes als Nebenzentrum vorlegen. sand
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