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Nato steht hinter Irak-Angriffen

Brüssel (dpa) – Die Verbündeten in der Nato haben sich in großer Übereinstimmung hinter die Militäraktionen der USA und Großbritanniens gestellt. Am Rande der Herbsttagung der Nato hieß es gestern, es habe keine direkte Kritik an dem Einsatz in der Nacht zuvor gegeben. „Die Mehrheit hat dazu ihre Solidarität ausgedrückt“, erklärte der spanische Verteidigungsminister Eduardo Serra. Nato-Generalsekretär Javier Solana machte den irakischen Präsidenten Saddam Hussein für die Luftangriffe verantwortlich. Die europäischen Nato-Partner wurden knapp zwei Stunden vor dem Angriff vom britischen Verteidigungsminister George Robertson unterrichtet. Unklar war gestern, wie die Ankündigung aus Moskau zu bewerten war, der russische Verteidigungsminister Igor Sergejew werde heute aus Protest gegen die Angriffe einem Treffen mit seinen Nato-Kollegen fernbleiben. Besorgt zeigten sich die Minister über die Lage in Bosnien und im Kosovo. Der Nato-Sprecher bestätigte Überlegungen, die internationale Friedenstruppe SFOR in Bosnien bis März von derzeit 30.000 Soldaten um fast zwölf Prozent zu verringern. Im Frühjahr werde die Nato über einen weiteren Abzug beraten. Bundesverteidigungsminister Rudolf Sharping sagte, die Lage im Kosovo sei derzeit „außerordentlich kritisch“. Ohne Nato-Truppen könne der Frieden nicht garantiert werden.

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