: „Nationalpark Wattenmeer“ - Negative Bilanz
Hannover (dpa) - Nach einjährigem Bestehen des Nationalparks „Niedersächsisches Wattenmeer“ haben Sprecher von Umweltschutzverbänden, darunter der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), am Montag in Hannover eine negative Bilanz gezogen. Im Nationalpark werde „Naturschutz zum Nulltarif“ betrieben, wirkungsvolle Überwachung, Informations– und Bildungsarbeit seien nicht möglich. Im Nationalpark–Beirat säßen zu wenig Naturschutz–Sachverständige. Die notwendigen Konsequenzen gegen die Schadstoffeinleitungen würden von Bundes– und Landesregierung nicht gezogen, kritisierten Sprecher der Naturschutzverbände in Hannover. Sie fordern vor allem eine einheitliche und geschlossene Konzeption für den Nationalpark und wenig davon. Kein Verständnis haben die Verbände für die jetzt vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium genehmigte Fischerei von Herzmuscheln im Nationalpark. Die Suche nach diesen Muscheln mit Saugbaggern zerstöre mindestens 85 Prozent der Lebewesen im Watt. Verbandssprecher befürchten zudem, daß sich mit der erstmalig vergebenen Bestandsentnahmegarantie eine bisher nebenbei betriebene Fischerei zu einem Hauptnutzungsbereich entwickelt.
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