Nationale KI-Strategie: Unternehmen fehlen KI-Kompetenzen
Die OECD lobt die deutsche Forschung zu künstlicher Intelligenz, aber nicht die Umsetzung in den Firmen. Es fehlt an Qualifikationen.
Bereits 2018 beschloss die damalige schwarz-rote Bundesregierung eine nationale Strategie für künstliche Intelligenz. Mehr als fünf Jahre später sind die weltweiten Taktgeber jedoch weiterhin große Tech-Unternehmen in den USA und China.
Fortschritte gebe es in Deutschland besonders in der Forschung zu künstlicher Intelligenz. Nach Großbritannien sei es das europäische Land mit den meisten Studiengängen zum Themenfeld KI. Und es gehöre zu den Ländern mit den häufigsten Publikationen dazu. Während der Staat durchaus KI-Projekte an Universitäten und Kompetenzzentren fördere, bleibe der Wissenstransfer aus, sagte OECD-Direktor Jerry Sheehan, der den Bericht am Dienstag in Berlin vorstellte.
Digitale Vernetzung ausbauen
Es sei eine große Herausforderung, Vertrauen in den Unternehmen zu schaffen. Dort gebe es zwar eine Offenheit für neue Technologien, jedoch fehle das Knowhow, um KI-Anwendungen sicher umzusetzen. Daher müsse Deutschland mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung für Arbeitnehmer schaffen.
Ein weiteres Problem ist laut dem Bericht der geringe Fortschritt bei der digitalen Vernetzung. Ein Ausbau des Breitbandes sei für die Umsetzung der nationalen Strategie zwingend. Auch die Bereitstellung von Daten, mit denen KI-Modelle verbessert werden, müsse in Deutschland ausgeweitet werden. Daher begrüßen die OECD-Autoren das neu gegründete nationale Dateninstitut.
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