Nahlah Saimeh : Von Bremen nach Eickelborn
Einzige Frau auf dem Posten – mit der Position kennt sich Bremens Chefin der forensischen Psychiatrie am Klinikum Ost schon aus. Als Nahlah Saimeh (Foto) vor knapp vier Jahren in Bremen antrat, war sie die erste Chefin der Forensik. Schmal und zierlich, langhaarig und 34-jährig wurde sie anfangs vielfach unterschätzt. Jetzt ist Saimeh in Lippstadt-Eickelborn, der zweitgrößten Gerichtspsychiatrie Nordrhein-Westfalens, zur ärztlichen Direktorin berufen worden – als derzeit einzige Frau in diesem Rang. Ihr Amtsvorgänger wechselte als Professor für Forensische Psychiatrie ans Klinikum Regensburg. Die gebürtige Münsteranerin Saimeh kehrt damit – sie arbeitet bereits in Eickelborn – wieder nach Nordrhein-Westfalen zurück. In Bremen hinterlässt sie eine erweiterte Forensik, deren letzter Neubau nächstes Jahr fertig werden soll. Über ihre Nachfolge am Klinikum Ost werden im Juli Gespräche mit fünf Personen geführt. Die Stelle soll schnellstmöglich wieder besetzt werden. RichterInnen, Ermittler und StaatsanwältInnen bedauern Saimehs Weggang. Bei ihnen stand die Chefärztin als exakte psychiatrische Gutachterin hoch im Kurs. Als solche tritt Nahlah Saimeh heute im Prozess um die Schuldfähigkeit einer psychisch kranken Frau auf, die vergangenen Sommer in Neustadt eine Studentin erstach. ede