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Nafta kommt später

■ Nach den US-Wahlen: Zusatzprotokolle wahrscheinlich

Mexiko-Stadt (IPS) – Die Ratifizierung des im Oktober von den Handelsbeauftragten der USA, Mexikos und Kanadas paraphierten Nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta könnte sich durch den Regierungswechsel in den USA verzögern. Nach jüngsten Stellungnahmen hochrangiger Politiker dürfte zwar der Vertragstext nicht zur Debatte stehen, wahrscheinlich sind aber Zusatzdokumente zu arbeitsrechtlichen und ökologischen Bestimmungen.

Die Freihandelszone, auf die sich die Vertreter der drei Länder geeinigt hatten, soll einen Markt von 360 Millionen EinwohnerInnen und ein jährliches Bruttosozialprodukt von beinahe 7.000 Milliarden US-Dollar umfassen. Der Wahlsieg Bill Clintons wird die Weiterleitung des Vertragstexts an den Kongreß möglicherweise verzögern. Schon während des Wahlkampfes hatten die Demokraten Einwände erhoben und gewarnt, mangelnde arbeitsrechtliche und Umweltschutzbestimmungen in Mexiko könnten die Abwanderung von US-Firmen und massive Arbeitsplatzverluste in den USA nach sich ziehen.

Dazu kommen Spekulationen, wonach die Unterzeichnung des Abkommens auf der Ebene der Staatsoberhäupter erst nach der Amtsübergabe an den gewählten US-Präsidenten am 20. Februar 1993 erfolgen könnte, und nicht wie ursprünglich vorgesehen am 17. Dezember.

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