Nacht-U-Bahn : SPD besorgt über Umfinanzierung
Der ab dem Winter 2004/2005 geplante Nachtverkehr von U- und S-Bahnen sowie der wichtigsten Buslinien am Wochenende muss anders finanziert werden als zunächst vorgesehen. Wie eine Kleine Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Jan Quast jetzt ans Licht brachte, kann nur der nächtliche S-Bahn-Verkehr mit so genannten Regionalisierungsmitteln des Bundes bezahlt werden. Die 1,7 Millionen Euro für den verlängerten U-Bahn-Betrieb muss der Senat aus einem anderen Topf nehmen. Das heißt allerdings nicht, dass Hamburg für den regionalen Schienenverkehr weniger Geld vom Bund bekäme.
Quast lässt sich sich davon nicht beruhigen: „Ich befürchte, dass die Hamburger das neue Angebot über höhere Preise werden bezahlen müssen und es dann für jüngere Nachtschwärmer als Alternative zur Autofahrt unattraktiv ist“, warnt der Abgeordnete. „Es ist nicht vorgesehen, aus diesem Grund eine Preiserhöhung vorzunehmen“, versichert dagegen Claudia Eggert von der Baubehörde. Allerdings seien die vom HVV beauftragten Unternehmen gefordert, effektiver zu wirtschaften.
Das zusätzliche U-Bahn-Defizit wird den fälligen Verlustausgleich beim HVV um weniger als ein Prozent erhöhen. 2002 betrug dieser für den gesamten HVV 224 Millionen Euro, bei einem Kostendeckungsgrad von gut 65 Prozent. Das Busnetz, das die nächtlichen Bahnen bedienen wird, soll nach den Plänen der Behörde nicht teurer sein als das heutige Nachtbus-Netz. Damit wird es nicht so dicht sein wie vom Senat zunächst angekündigt. Auch das macht Quast Sorgen: „Wenn die Anbindung von den U- und S-Bahnen an das Bus-Netz und damit die Fläche nicht klappt, wird der Wert der ganzen Erweiterung deutlich relativiert“, findet er. knö