Nachgeschlagen: Dumm gelaufen
■ Trotz Vorurteilen: Frauen komponierten
Man kann darüber streiten, ob der Internationale Frauentag richtig oder falsch ist, doch manche unfreiwilligen Pro-Kommentare kommen aus unerwarteten Ecken. So gab der linke Schriftsteller Rudolf Leonhard einmal zum Besten: „Männer können Musik besser als Frauen. 6.000 Jahre Geschichte liefern dafür eine Kette von Beweisen ohne Ende“. Und der sogenannte Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki stieß ins gleiche Horn: „Es hat in der Geschichte keine Frau gegeben, die eine Oper komponiert hat“. Tja, meine Herren, dumm gelaufen. Denn ausgerechnet am heutigen 8. März haben zwei Gegenbeispiele auch noch Geburtstag, wie sich beim Nachschlagen in dem 7.000 Komponistinnen nennenden Musikerinnenlexikon von Aaron Cohen ergibt.
Da ist Maria Pauline Augusta Pferdmenges, die sich mit einem Pseudonym M. Pery nannte. Die deutsche Organistin, Pianistin und Komponistin ist 1872 geboren, ihr Todesdatum ist unbekannt. Von welchem Mann wäre das möglich, wenn er ein berühmter Konzertpianist seiner Zeit war und wie Pferdmenges 1919 Organistin der Erlöserkirche wurde? Pferdmenges komponierte Orgelsonaten, Klaviermusik, zahlreiche geistliche Werke und Orchestermusik.
Auch die böhmische Pianistin und Komponistin Veronika Rosalie Dussek (1779 - 1833) hat heute Geburtstag. Sie war in ihrer Zeit berühmt, heiratete in London einen italienischen Musiker und wurde eine anerkannte Pädagogin. Sie schrieb Klavierkonzerte und Klaviermusik. usl
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