Nach erfundenem Überfall: Anklage gegen US-Schwimmer Lochte
Der Olympia-Teilnehmer Ryan Lochte soll in Brasilien wegen Falschanzeige vor Gericht kommen worden. Bei einer Verurteilung droht dem Schwimmer Haftstrafe.
Als nächster Schritt soll ein Rechtshilfeersuchen an die US-Justiz gehen. Nach Angaben von US-Medien drohen dem Sportler bis zu sechs Monate Haft. Ein Urteil könnte auch gesprochen werden, wenn er nicht vor Gericht erscheint.
Lochte und seine drei Schwimmkollegen Gunnar Bentz, Jack Conger und James Feigen hatten dem US-Olympiateam mit einer erfundenen Geschichte über einen angeblichen Raubüberfall einen Skandal beschert. Sie gaben an, als Polizisten verkleidete Räuber hätten sie in Rio auf der Rückfahrt mit dem Taxi von einer ausgedehnten Party ins Olympische Dorf angehalten und ausgeraubt.
Nach Darstellung der brasilianischen Polizei urinierten die vier US-Schwimmer jedoch hinter einer Tankstelle. Lochte soll dabei ein Werbeschild von der Wand gerissen haben. Private Sicherheitsleute stellten danach die Sportler, die nach eigenen Angaben den Brasilianern etwas Geld gaben. Ermittlungen ergaben nun, dass die betrunkenen Sportler bei ihrer Toilettenpause mit den Sicherheitsleuten in Streit geraten waren.
Lochte entschuldigte sich später für sein Verhalten, verlor nach dem Zwischenfall aber mehrere Sponsoren. Laut Medienberichten in den USA dürfte der finanzielle Verlust für den mehrfachen Olympia-Medaillengewinner bei deutlich über einer Million Dollar liegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken