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Nach Unfall in AluminiumfabrikGiftschlamm erreicht Donau

Der durch einen Unfall in einer ungarischen Aluminiumfabrik ausgelaufene Giftschlamm hat am Donnerstagmorgen die Donau erreicht und gefährdet ihr Ökosystem.

Etwa 1,1 Millionen Kubikmeter Giftschlamm breiteten sich nach dem Unfall in der Aluminiumfabrik in den umliegenden Dörfern aus. Bild: dpa

BUDAPEST afp | Bei Messungen am Zusammenfluss von Raab und Donau ist ein leicht erhöhter Laugengehalt festgestellt worden, sagte ein Vertreter der Wasserbehörde. Normalerweise liege der Wert bei acht Prozent, die Messungen hätten Werte um neun Prozent ergeben. Das Ökosystem des zweitlängsten Flusses Europas sei gefährdet.

Am Montag war aus einem Auffangbecken in einer Aluminiumfabrik in Ajka, 165 Kilometer westlich der ungarischen Hauptstadt Budapest, hochgiftiger roter Schlamm ausgelaufen, ein Abfallprodukt der Aluminiumproduktion. Etwa 1,1 Millionen Kubikmeter Giftschlamm breiteten sich in den umliegenden Dörfern aus. Vier Menschen kamen ums Leben, darunter ein Kleinkind, mehr als 120 weitere wurden verletzt. Drei Menschen werden noch immer vermisst. Die ungarische Regierung hatte am Mittwoch gesagt, die Reinigungsarbeiten könnten bis zu einem Jahr dauern.

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3 Kommentare

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  • K
    Karl

    Angeblich akzessorisch Cr, Cd und Pb.

     

    Bei hinreichender Verdünnung und auf ph 7 zu fallen eh die Oxide.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • FS
    Frank Stephan

    Laugengehalt ... Normalerweise ... bei acht Prozent ...

     

    Schwachsinn verbreiten die da, oder liegts mal wieder an der Übersetzung?. 8%ige Natronlauge wäre schon sehr ätzend. Gemeint ist ist ein normaler, fast neutraler PH-Wert 8. 9 ist schon schlecht für das Ökosystem. Der Schlamm im Becken hat 14, das ist der Maximalwert. Bei 0 dagegen liegen die stärksten Säuren.

     

    Die Eigenschaft "ätzend" wird über PH-Werte abweichend von 7 beschrieben. Das hat erstmal nichts mit Giftigkeit zu tun, Magensäure hat 1 und Bleichmittel 12,5 ohne giftig zu sein.

     

    Die Eigenschaft "giftig" liegt bei diesem Schlamm an den enthaltenen Schwermetallen.

  • S
    Silentjay

    Was weder die taz noch die anderen großen Tages- oder Wochenzeitungen bisher zu stande gebracht haben, ist zu sagen, was denn jetzt an dem Schlamm giftig ist?!

     

    Giftig aufgrund der enthaltenen Natronlauge?

    Warum wird dann kein Vorhaben in die Wege geleitet den Schlamm zu neutralisieren.

     

    giftige Schwermetalle?

    Bisher wird von Eisenoxiden und Titanoxiden geredet, beide nicht giftig, sogar als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen.

     

    Was ist mit den vereinzelten Bleirufen?

    Hat irgendwer mal eine Schwermetallanalyse gestartet? Das dauert keinen Tag.

     

    Hier wird viel von giftig und Chemie geredet.

    Die konkreten Recherchen zum Thema sind allerdings nicht mal dürftig sondern schon unterirdisch.

     

    Wo liegt das Problem?

    Selbst Greenpeace ist vor Ort und die sind sich ja nichtmal zu fein nach radioaktiven Bodenproblem um Kernenergieanlagen zu suchen.

    Wo bleiben die Laborergebnisse, die dieses Katastrophenszenario mit Fakten füllen.

     

    Wo bleibt der Qualitätsjournalismus?