■ Nach Resolution in den Knast: Junge Türken festgenommen
Frankfurt/Main (taz) – Der Anlaß war harmlos: Mitglieder der deutschen und der türkischen Bewegung der Kriegsdienstverweigerer (DFG-VK und SKD) schickten am 17. Mai eine Resolution an das türkische Parlament. Die jungen Türken bekannten sich zum Menschenrecht auf Verweigerung. Die Folgen aber waren schlimm: Vier der beteiligten jungen Türken und die drei deutschen Mitveranstalter der Pressekonferenz wurden festgenommen – mit dem Hinweis auf einen Verstoß gegen den Artikel 155 des türkischen Strafgesetzbuches. Laut diesem Paragraphen stehen in der Türkei alle Aktivitäten unter Strafe, die als geeignet angesehen werden, das Volk dem türkischen Militär zu entfremden.
Gestern kamen die vorübergehend festgenommenen Deutschen, denen nach diversen Verhören die Pässe abgenommen worden waren und die Instanbul wochenlang nicht verlassen durften, zurück.
Auf einer Pressekonferenz der DFG-VK auf dem Rhein-Main- Flughafen gaben die Delegationsmitglieder dann bekannt, daß drei der verhafteteten Türken exakt 21 Tage ohne Anklage im Gefängnis verbringen mußten. Angelika Beer vom Bündnis 90 / Die Grünen forderte Außenminister Kinkel auf, bei der türkischen Regierung endlich die Einhaltung der Menschenrechte energisch einzuklagen. kpk
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