: Nach Rekordgewinn kriegt Pro 7 Hunger
München (taz/AP) – Die Pro 7 AG will in den nächsten zwei Jahren einen weiteren Fernsehsender kaufen. Das kündigte Vorstandschef Georg Kofler am Mittwoch abend an. Er bestritt zugleich Gerüchte, daß mit Sat.1 über eine Übernahme durch Pro 7 verhandelt werde. Pro 7 gehört mehrheitlich Leo Kirchs Sohn Thomas, Sat.1 ist hauptsächlich im Besitz von Leo Kirch und dem Springer- Konzern. In den vergangenen Wochen kursierten Gerüchte, wonach Sat.1-Anteile von Pro 7 übernommen werden sollten. Das gewinnträchtige Pro 7 könne dann Sat.1- Verluste abschreiben, hieß es in der Branche. Auch könnten sich beide Sender beim Programm ergänzen. Auch hätte die Kirch-Familie durch den Kauf ihre Macht bei Sat.1 stärken können: Vater Kirch ist mit dem Holtzbrinck- Konzern handelseinig, dessen Sat.1-Anteil zu übernehmen – was das Kartellamt kritisch sieht. Bei Pro 7 wäre das möglicherweise anders. Pro 7-Chef Kofler sagte nun, es sei „keine Sekunde“ mit Sat.1 verhandelt worden. Ein Angebot von Sat.1 würde er aber „mit Interesse zur Kenntnis nehmen“. Den am Mittwoch vorgelegten Zahlen zufolge erzielte das Unternehmen, zu dem neben Pro 7 auch Kabel 1 zählt, 1997 einen Rekordgewinn von 254 Millionen Mark vor Steuern.
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