NS-VERBRECHER GESTORBEN : Geburtsstadt lehnt Bestattung von Priebke ab
ROM | Nach dem Tod des NS-Kriegsverbrechers Erich Priebke gibt es Forderungen, ihn in Deutschland zu bestatten. Der Präsident des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, sprach sich in der italienischen Zeitung La Stampa vom Montag dafür aus, die Leiche des in Italien gestorbenen ehemaligen SS-Offiziers in Deutschland einzuäschern. Priebkes Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg lehnte ein Begräbnis auf einem der dortigen Friedhöfe indes ab.
„Wir würden eine Bestattung von Priebke ablehnen“, sagte eine Stadtsprecherin. Sie begründete dies mit dem geltenden Ortsrecht, das in der Friedhofssatzung verankert sei. Danach dürften auf den beiden Friedhöfen in der Regel nur Menschen begraben werden, die bei ihrem Tod in Hennigsdorf lebten oder hier verstorben seien.
Priebke war am Freitag im Alter von 100 Jahren in Rom gestorben. Er lebte dort nach seiner Verurteilung wegen des Massakers in den Ardeatinischen Höhlen 1944 im Hausarrest. Für Dienstag hatte Priebkes Anwalt eine Trauerfeier in einer nicht näher benannten Kirche in Rom angekündigt. (afp)