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■ NEUE PHASE IM JUGOSLAWISCHEN KRIEGGroßangriff auf Kroatien

Zagreb (taz) — Der Krieg um Kroatien ist in eine neue Phase getreten. Eine gewaltige Panzerstreitmacht der jugoslawischen Armee fiel in einer weitläufigen Zangenbewegung in die östlichste kroatische Provinz Ostslawonien ein. Ziel waren die bislang heftig umkämpften Städte Osijek und Vukovar. Die kroatischen Verbände leisteten heftige Gegenwehr, für Ostslawonien wurde eine Generalmobilmachung angeordnet. Die Befehlsgewalt in der Bundesarmee liegt längst nicht mehr bei dem verfassungsmäßigen Oberbefehlshaber Stipe Mesic. Ein Putschkomitee, das sich „Kommandostab“ nennt, hat jetzt das Sagen.

In der kroatischen Hauptstadt Zagreb gehören die Rituale des Krieges bereits zum Alltag. Den ganzen Tag lang gab es Luftalarm.

Der Krieg in Jugoslawien kostete in den letzten beiden Monaten mindestens 500 Menschenleben. Auf dem Balkan sind schon mehr Journalisten ums Leben gekommen als im Golfkrieg. Gestern starben der Reporter des Westschweizer Radios, Damien Rudin, und der französische Journalist Pierre Blanchet vom Wochenmagazin 'Nouvel Observateur‘, die auf eine Mine fuhren.

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