NEU IM KINO : Diese Woche frisch
La Nana – Die PerleWas diesen kleinen Film aus Chile so bemerkenswert und anders als die üblichen „Hausmädchen“-Filme macht, ist Regisseur Sebastián Silvas Abkehr von der üblichen Dramaturgie der Eskalation. Ohne den allgemeinen gesellschaftlichen Hintergrund für den sich aufbauenden Konflikt aus den Augen zu verlieren, legt er die individuelle psychologische Seite daran offen. Damit erst wird aus dem Hausmädchen Raquel – von Catalina Saavedra mit faszinierend verschlossener Eindringlichkeit gespielt – nicht nur eine „Type“, eine Chiffre der ungerechten Wohlstandsverteilung, sondern eine Person. Und als solche bleibt Raquel selbst in ihrer bitteren Selbstversteinerung erreichbar. Manchmal, so legt Silvas Film unspektakulär, aber erfahrungsgesättigt nahe, reichen wenige menschliche Gesten, ein kleines Entgegenkommen, und nicht alles wird anders – aber manches wird besser. Filmkunst 66, fsk, Hackesche Höfe, Kulturbrauerei, Neues Off
AmeliaAmelia Earhart war 1932 nach Charles Lindbergh die erste Frau, die den Atlantik überflog, als „Aviatrix“ wurde sie zur amerikanischen Nationalikone. Ihr Entdecker und späterer Mann George P. Putnam vermarktete sie wie ein Tennis-Ass. Im Jahr 1937 ist die Pilotin bei dem Versuch, den Globus zu umfliegen, verschollen. In „Amelia“ von Mira Nair („Monsoon Wedding“) wird Earhart von der Tomboy-Darstellerin Hilary Swank gespielt. Das passt, denn Earhart scheint genau das gewesen zu sein: eine burschikose Eigenbrötlerin, die Putnam (Richard Gere) möglicherweise nur heiratete, weil der das Geld für ihr Hobby auftrieb. Die Ökonomien dieser vielleicht sehr amerikanischen Ehe werden aber nicht vertieft – so wie hier trotz 120 Minuten überhaupt alles an der Oberfläche bleibt. Cinemaxx Potsdamer Platz, Eva, Rollberg