: NATO–Generalsekretärsjob noch offen
Oslo (dpa) - Die für Dezember vorgesehene Wahl des neuen NATO–Generalsekretärs soll möglicherweise auf Beginn nächsten Jahres verschoben werden. Wie der Sprecher des norwegischen Außenministeriums, Per Paust, der Deutschen Presse– Agentur (dpa) am Montag in Oslo sagte, haben sich Norwegens Außenminister Thorvald Stoltenberg und sein amerikanischer Amtskollege George Shultz darauf bei einem Gespräch in Washington am Wochenende geeinigt, um eine Kampfabstimmung zwischen Manfred Wörner und dem ehemaligen norwegischen Regierungschef Kaare Willoch als zweitem Kandidaten zu vermeiden. Paust sagte, auf diese Weise solle eine Entscheidung „unter Zeitdruck“ vermieden werden. Er dementierte Presseberichte vom Wochenende, wonach Shultz sich bei Stoltenberg für eine Rücknahme von Willochs Kandidatur eingesetzt habe. Der norwegische Außenminister hatte nach seiner Begegnung mit Shultz am Sonnabend auch mit Bundesaußenminister Hans–Dietrich Genscher bei einem gemeinsamen Flug von Washington nach Minneapolis über die strittige Kandidatur für das höchste zivile Amt in der westlichen Allianz gesprochen, über das bisher in der NATO stets einstimmig entschieden wurde. Nach Angaben von Paust trug Stoltenberg dabei auch Oslos Wunsch nach einer möglichen Verschiebung der Entscheidung ins nächste Jahr vor. Über die Haltung Genschers in dieser Frage wollte er keine Angaben machen.
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