■ NACHGEFRAGT: "Die Redezeit kürzen"
Merve Pagenhardt (28) ist eine der „Neuen" im Parlament. Wir fragten sie nach ihrem Eindruck von der ersten „ordentlichen“ Parlamentssitzung.
Welche Rede hat Ihnen am besten gefallen?
Merve Pagenhardt: Ohne parteiisch zusein: die beiden Reden der Senatoren Fücks und Jäger. Die waren knapp, haben schön argumentiert. Man hat gemerkt, daß es beiden Spaß macht. Ein bißchen Streitkultur im Parlament gegenüber den etwas bläßlichen Oppositionsreden...
Und Vorsatz?
Diese Rede hat mich erschrocken. Es erschrickt mich auch, daß da immer nur ein Redner auftritt.
Wie ist das bei der FDP? Wann halten Sie Ihre erste Rede?
Ich habe gestern meine erste Rede gehalten...
... Entschuldigung.
... das war abends, halb sieben, da war die Presse nicht mehr da.
Waren Sie aufgeregt?
Natürlich. Das gehört dazu.
Eine Regierungserklärung ist immer ein Ritual..
Ich bin froh, wenn der Tag vorbei ist. Man könnte die Redezeit kürzen. Da wurde auch zu viel leidenschaftslos vorgetragen, da sitzt das Auditorium herum, geht Kaffeetrinken.
Was war für Sie die peinlichste Situation des heutigen Tages?
Die Art, wie aus der CDU-Fraktion tosend dazwischengerufen wurde. Das war manchmal wie eine Mauer. Wenn es nur darum geht, Krach zu machen — dafür sitze ich nicht hier. K.W.
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