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■ NACHGEFRAGT"Ich würde gerne leben wollen"

Gestern endete die 12jährige Amtsperiode von Klaus Rosebrock als Leiter des Ortsamtes Neustadt/Woltmershausen. Die Geschicke des Stadtteils leitete der 58jährige bereits seit 1972, im Amt für Beiratsangelegenheiten. Für die taz zog er ein kleines Resümee seiner Amtsperiode.

taz: In ihrer Amtsperiode hat sich die Aufgabe des Ortsamtsleiters von einer eher verwaltenden in eine politische gewandelt. Kam Ihnen das entgegen?

Klaus Rosebrock: Ich bin froh und dankbar, daß ich durch meine Verwaltungsausbildung gewisse Grundlagen hatte, die mir meine Arbeit hier wesentlich erleichtert haben. Der Sprung aus der Verwaltungspraxis in die Politik ist leichter als umgekehrt.

Haben Sie diese Wandlung denn für sich selber nachvollzogen?

Selbstverständlich. Die Aufgabenstellungen sind heute so. Man wird von der Politik ständig gefordert, so daß das Handlen letztlich ein ausschließlich politisches geworden ist. Aber das andere gehört dazu, das ist das Handwerk. Das muß sein.

Ist der Job dadruch spannender geworden?

Ja, auf jeden Fall. Die tagespolitischen Fragen sind schwieriger zu lösen gewesen. Es ist mit Sicherheit spannender und komplexer geworden.

Was geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?

Das ist schwierig zu beantworten. Er sollte vielleicht zunächst auf den eingetretenen Pfaden voranschreiten, bevor die eigene Handschrift erkennbar wird. Aber hier liegen noch eine Reihe unerfüllter Aufgaben.

Würden Sie sich noch einmal auf eine ausgeschriebene Stelle als Ortsamtsleiter bewerben?

Nein, ich würde gerne leben wollen. Fragen: mad

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