NACH FREILASSUNG DER „VICTORIA“ : Angst um „Hansa Stavanger“ steigt
BERLIN | Nach der Freigabe des von somalischen Piraten gekaperten deutschen Frachtschiffs „MS Victoria“ hoffen auch die Angehörigen der „Hansa Stavanger“-Besatzung auf ein baldiges Ende des Geiseldramas. Nach Informationen von Spiegel Online spitzt sich die Lage der Seeleute zu: Die Piraten hätten drei der fünf deutschen Besatzungsmitglieder sowie einen russischen Offizier aufs Festland verschleppt, um den Druck auf den Reeder zu verstärken. Eine Bestätigung dafür war am Sonntag weder in der Region noch in Berlin zu erhalten.
Harte Kritik richtete sich gegen die Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg: Die Ehefrau des „Hansa Stavanger“-Kapitäns will die Schiffseigner wegen unterlassener Hilfeleistung anzeigen. Spiegel Online zufolge feilscht die Reederei extrem hart um das Lösegeld. Das Internet-Portal zitierte gestern auch einen namentlich nicht genannten Experten des Bundeskriminalamts, der die Verhandlungsführung des Reeders als „sehr hartleibig“ kritisierte. Das Schiff mit 24 Besatzungsmitgliedern war am 4. April von Seeräubern gekapert worden. (dpa)