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„Mykonos“: Geheim- dienste wußten mehr

Deutsche und britische Geheimdienste hatten nach Aussage eines Ermittlers kurz nach dem „Mykonos“-Attentat weit umfangreichere Kenntnisse über die mutmaßlichen Täter als bislang bekannt. Dies geht aus Angaben eines BKA-Beamten sowie aus einer gestern vor dem Kammergericht zitierten Aktennotiz des BKA hervor. Die Bundesanwaltschaft wirft insgesamt fünf Angeklagten vor, das Attentat im Auftrag des iranischen Geheimdienstes verübt zu haben. Daher geht es in dem Prozeß neben einer möglichen Verurteilung der Angeklagten auch um die Frage, ob die iranische Regierung Aufträge zur Ermordung von Oppositionellen im Ausland erteilt. Nach Angaben des BKA-Beamten hat der britische Geheimdienst etwa drei Wochen nach dem Attentat dem BKA einen Hinweis gegeben, der inzwischen als Drahtzieher der Morde Angeklagte Kazem Darabi sei nach seinen Erkenntnissen ein Agent Teherans. Darabis Führungsoffizier gehöre zur iranischen Botschaft in Bonn. Dies gehe aus einem BKA-Vermerk hervor, aus dem der Nebenklage-Vertreter zitierte.

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