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Mutter straflos misshandelt

Der Prozess um die schwere Misshandlung einer 85-jährigen Mutter ist am Freitag vor dem Landgericht ohne strafrechtliche Konsequenzen für ihren Sohn beendet worden. Der gelernte Schlosser war laut Urteil schuldunfähig, als er die Rentnerin am 13. Februar vorigen Jahres in der gemeinsamen Wohnung zu Boden schlug, einsperrte und ausraubte. Für den seit Jahren an Schizophrenie leidenden Frührentner stand eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik auf dem Spiel. Nachdem der Gutachter eine Wiederholungsgefahr als extrem unwahrscheinlich eingestuft hatte, lehnten auch Gericht und Staatsanwaltschaft die Zwangsmaßnahme ab. Der Frührentner lebt jetzt getrennt von seiner Mutter in einer betreuten Wohnung. Die betagte Seniorin hatte hilflos eingesperrt mit ausgekugeltem Arm in ihrer Wohnung in Friedrichshain gelegen. Eine Nachbarin alarmierte den Notdienst. Nach Angaben des Staatsanwalts hat die 85-Jährige ihrem Sohn jedoch inzwischen die Tat verziehen. DPA

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