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Musikgeschmack von PolitikernIch spreche niemals wie in New York

Plötzlich hören wieder alle Udo Jürgens. Ist das wirklich der persönliche Geschmack der Politiker oder eine PR-Strategie? Zumindest eine bessere Wahl als die Scorpions oder Pur.

Phlipp Rösler hört Udo Jürgens schon, bei Guido Westerwelle wird es sicher nicht mehr lange dauern. Bild: reuters

Auf dem i-Pod von Philipp Rösler ist er zu Hause, jetzt hat sich auch Michel Friedman zu seinen Fans gereiht: Udo Jürgens is it. Über 900 Lieder hat er geschrieben, eine gefühlte Ewigkeit schon geistert er durch die deutschen Hitparaden, und man mag ihn trotzdem noch. Heute sogar mehr denn je: Sich als Jürgens-Fan zu outen, ist eine klare Positionierung. Das sagt weniger über den persönlichen Gusto, als vielmehr darüber aus, wie man wahrgenommen werden möchte.

Friedman beispielsweise freut sich über die Gesellschaftskritik im Jürgens-Evergreen "Ein ehrenwertes Haus". Er selbst will auf dem Konzert in Frankfurt vergangenes Wochenende kräftig mitgesungen und geklatscht haben. Ein wahrer Rebell also, der sich als Jürgens-Kenner gleich selbst die Absolution erteilt.

Bekannten sich früher Musiker zu Politikern, ist es heutzutage eher umgekehrt: zu Guttenberg will nicht aristokratisch sein, erklärt kurzerhand AC/DC zu seiner Lieblingsband und wird damit zum Rockstar der Ministerriege. Unvergessen der Fauxpas von Altkanzler Schröder, die Scorpions zu seinen musikalischen Favoriten zu erklären. Ähnlich Rudolf Scharping, der seinerzeit zugab, ein Fan von Pur zu sein. Irgendwie uncool.

Schon fast großkoalitionär kann man hingegen den neuen Konsens zu Udo Jürgens nennen. Wer ihn hört, beweist Stilsicherheit und muss keine Angst haben, anzuecken. Übrigens passt Jürgens Musik auch zu Guido Westerwelle, der Schlagerstar nämlich singt auf Deutsch.

FL

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32 Kommentare

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  • B
    bastl

    schade, dass es so bergab geht...

     

    ...mit der taz

  • R
    reblek

    Uninteressant wie nur irgendwas. Und ganz nebenbei auch wieder ein Bezug auf die Falschmeldung, Westerwelle spreche kein einigermaßen gutes Englisch. W. geht mir am Allerwertesten vorbei, aber es bleibt dabei: Das ist eine Lüge. W. spricht, wie in einem Video einer Pressekonferenz, die in englischer Sprach lief, zu sehen und zu hören war, ziemlich gut Englisch. Aber billige Witze sind anscheinend das Niveau, auf das die taz gesunken ist.

  • F
    Fränk

    Ja was habt ihr denn erwartet? Frank Zappa? Wenn das schon ein Taz Thema sein muss dann aber bitte nich son schlappen Artikel sondern mehr Pepp,bitte.

  • V
    vic

    Ist mir völlig egal. Aber es wenn die Herren achon thematisieren, ihr Musikgeschmack lässt tief blicken. Aber was sollte man auch anderes erwarten als eine Prise intellektuell und eine Prise 70´Jahre rebellisch.

    Wo sich Rösler in seiner Jugend versteckt hielt möchte ich gar nicht wissen.

    Jürgens, Scorpions, Pur, AC-DC, Rentner unter sich.

  • I
    iBot

    Aha. Udo Jürgens ist also cool, die Scorpions waren ein Fauxpas und wer AC/DC hört, tut dies vor allem, um als "Rockstar" dazustehen.

     

    Mehr bitte von dieser unglaublich gehaltvollen Berichterstattung. Ich freu mich schon auf weitere Glanzlichter. Auch wenn es schade ist, dass es dafür immer die Wahrheitsseite gab.

  • JU
    Jürgen Udos

    Abgesehen davon, dass es ziemlich irrelevant ist, welche Musik welcher PolitikerIn gern hört und ob das Imagepflege ist oder nicht oder schlicht an den Haaren herbeigezogen (wovon ich ausgehe), gebe ich deckart uneingeschränkt recht:

    dann lieber garnix schreiben, als sich hier noch unter Bild-Niveau zu bewegen, liebe taz!

  • D
    deckart

    gute güte, ja klatschklatsch, was ne schlappe meldung. ihr seid doch echt die bildzeitung mit bisschen bürgerlichem habitus

  • SB
    S. Büssenschütt

    Ich kenne wen, dessen Bruder hat erzählt, dass manche Politiker auch Menschen sein sollen. Manche Menschen sollen angeblich hin und wieder ganz gerne Musik hören. Abgefahren, oder?

  • R
    Roboter

    Wir, wählen NUR Politiker die "Mensch-Natur-Technik" bedenken!

     

    MfG

    Roboter sind keine Fans

    Roboter machen Musik

  • R
    revilo

    und welchen dieser politiker mag eigentlich der gute udo?

    wäre er schon im grab würde er sich wahrscheinlich gerade umdrehen...

  • M
    Martin

    Jürgens wurde '34 geboren, also nach der Weimarer Republik. Wo also ist der Zusammenhang? ;-)

  • M
    Majo

    Der neue, alte Geist der jetzt durch Deutschland weht, stinkt nach der Weimarer Republik und ihrer konservativen Unzulänglichkeit, weit entfernt von jeder Realität.

     

    BÜRGERLICH-KLEINBÜRGERLICH

  • J
    Jander

    An den Scorpions is ja wohl mal nichts falsch. *augenroll*

  • M
    Martin

    Ganz einfach, Guttenberg hat sich zumindest "kurzerhand" dazu entschlossen, seine Fanschaft zu AC/DC öffentlich zu machen, weil es ihm wohl Pluspunkte bringen würde. Vielleicht mag er ja auch Handkäs mit Musik, kuckt gern Lindenstraße und bohrt zuhause in der Nase. Das bleibt aber privat. Ganz bewußt werden als bestimmte Dinge nach außen gekehrt, um sein Image zu pflegen.

  • M
    malte

    man kann sich auch "kurzerhand" zum jahrelangen ACDC-fan erklären...

  • J
    Joshua

    Man muss Politikern ja nicht gleich unterstellen, dass sie alles immer nur aus Imagepflege tun. Guttenberg z.B. hat nicht "kurzerhand" AC/DC zu seiner Lieblingsband erklärt, sondern mag sie schon seit Jahren.

  • B
    bastl

    schade, dass es so bergab geht...

     

    ...mit der taz

  • R
    reblek

    Uninteressant wie nur irgendwas. Und ganz nebenbei auch wieder ein Bezug auf die Falschmeldung, Westerwelle spreche kein einigermaßen gutes Englisch. W. geht mir am Allerwertesten vorbei, aber es bleibt dabei: Das ist eine Lüge. W. spricht, wie in einem Video einer Pressekonferenz, die in englischer Sprach lief, zu sehen und zu hören war, ziemlich gut Englisch. Aber billige Witze sind anscheinend das Niveau, auf das die taz gesunken ist.

  • F
    Fränk

    Ja was habt ihr denn erwartet? Frank Zappa? Wenn das schon ein Taz Thema sein muss dann aber bitte nich son schlappen Artikel sondern mehr Pepp,bitte.

  • V
    vic

    Ist mir völlig egal. Aber es wenn die Herren achon thematisieren, ihr Musikgeschmack lässt tief blicken. Aber was sollte man auch anderes erwarten als eine Prise intellektuell und eine Prise 70´Jahre rebellisch.

    Wo sich Rösler in seiner Jugend versteckt hielt möchte ich gar nicht wissen.

    Jürgens, Scorpions, Pur, AC-DC, Rentner unter sich.

  • I
    iBot

    Aha. Udo Jürgens ist also cool, die Scorpions waren ein Fauxpas und wer AC/DC hört, tut dies vor allem, um als "Rockstar" dazustehen.

     

    Mehr bitte von dieser unglaublich gehaltvollen Berichterstattung. Ich freu mich schon auf weitere Glanzlichter. Auch wenn es schade ist, dass es dafür immer die Wahrheitsseite gab.

  • JU
    Jürgen Udos

    Abgesehen davon, dass es ziemlich irrelevant ist, welche Musik welcher PolitikerIn gern hört und ob das Imagepflege ist oder nicht oder schlicht an den Haaren herbeigezogen (wovon ich ausgehe), gebe ich deckart uneingeschränkt recht:

    dann lieber garnix schreiben, als sich hier noch unter Bild-Niveau zu bewegen, liebe taz!

  • D
    deckart

    gute güte, ja klatschklatsch, was ne schlappe meldung. ihr seid doch echt die bildzeitung mit bisschen bürgerlichem habitus

  • SB
    S. Büssenschütt

    Ich kenne wen, dessen Bruder hat erzählt, dass manche Politiker auch Menschen sein sollen. Manche Menschen sollen angeblich hin und wieder ganz gerne Musik hören. Abgefahren, oder?

  • R
    Roboter

    Wir, wählen NUR Politiker die "Mensch-Natur-Technik" bedenken!

     

    MfG

    Roboter sind keine Fans

    Roboter machen Musik

  • R
    revilo

    und welchen dieser politiker mag eigentlich der gute udo?

    wäre er schon im grab würde er sich wahrscheinlich gerade umdrehen...

  • M
    Martin

    Jürgens wurde '34 geboren, also nach der Weimarer Republik. Wo also ist der Zusammenhang? ;-)

  • M
    Majo

    Der neue, alte Geist der jetzt durch Deutschland weht, stinkt nach der Weimarer Republik und ihrer konservativen Unzulänglichkeit, weit entfernt von jeder Realität.

     

    BÜRGERLICH-KLEINBÜRGERLICH

  • J
    Jander

    An den Scorpions is ja wohl mal nichts falsch. *augenroll*

  • M
    Martin

    Ganz einfach, Guttenberg hat sich zumindest "kurzerhand" dazu entschlossen, seine Fanschaft zu AC/DC öffentlich zu machen, weil es ihm wohl Pluspunkte bringen würde. Vielleicht mag er ja auch Handkäs mit Musik, kuckt gern Lindenstraße und bohrt zuhause in der Nase. Das bleibt aber privat. Ganz bewußt werden als bestimmte Dinge nach außen gekehrt, um sein Image zu pflegen.

  • M
    malte

    man kann sich auch "kurzerhand" zum jahrelangen ACDC-fan erklären...

  • J
    Joshua

    Man muss Politikern ja nicht gleich unterstellen, dass sie alles immer nur aus Imagepflege tun. Guttenberg z.B. hat nicht "kurzerhand" AC/DC zu seiner Lieblingsband erklärt, sondern mag sie schon seit Jahren.