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■ MuseumszukunftErster Schritt

Ganz langsam, so will es scheinen, wird das Museum der Arbeit zur Realität. Der zweite Bauabschnitt, der Umbau der sogenannten „Neuen Fabrik“, kann im Oktober beginnen. Das gab Kultursenatorin Christina Weiss am Sonnabend bei der Einweihung des „Kesselhauses“ auf dem Barmbeker Museumsgelände bekannt. Die faktische Eröffnung des Museums in etwa zwei Jahren dürfte somit gesichert sein.

Mit der offiziellen Übergabe des Werkstattgebäudes wurde der erste Schritt zur Realisierung des Museums getan. Damit ist die Reparatur und Restaurierung des wertvollen Maschinenbestandes des Museums zwar gesichert, von ausreichenden Depotflächen und vor allem Ausstellungsräumen kann jedoch noch immer keine Rede sein. Diese sollen nun im zweiten Schritt bis Ende 1996 geschaffen werden.

Der vollständige Ausbau des Museums ist allerdings weiterhin nicht gesichert. In einem taz-Interview am Freitag hatte Frau Weiss die Frage offengelassen, ob der Umbau der „Alten Fabrik“, die als „Herzstück“ des Museums vorgesehen ist, wie geplant Ende '96 beginnen kann. Dies könne erst in etwa zwei Jahren und „im Zusammenhang mit der allgemeinen Finanzlage der Stadt“ entschieden werden, so die Senatorin.

Das Museum der Arbeit residiert seit 1984 in drei Gebäuden der ehemaligen „New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“ zwischen Bahnhof Barmbek und Osterbek-Kanal. Der Plan, ein fortschritts- und gesellschaftskritisches Museum mit dem „Blick von unten“ zu installieren, war von einflußreichen Kreisen in SPD und Senat jahrelang erfolgreich gebremst worden (taz berichtete mehrfach).

Erst 1990 konnte das Projekt als siebentes staatliches Museum der Hansestadt offiziell gegründet werden. An einer mit anderen Hamburger Museen vergleichbaren Personal- und Finanzausstattung mangelt es allerdings weiterhin. Daran scheint sich auch so bald nichts Grundlegendes zu ändern. smv

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