: Müggelsee-Wasser mit Phenolen belastet
■ Industriebetriebe stehen im Verdacht der Wasserverschmutzung/ Weitere Untersuchungen folgen
Köpenick. Der Müggelsee im Südosten Berlins ist stark mit gesundheitsgefährdenden Phenolen belastet. Das geht aus Messungen hervor, die die Senatsumweltverwaltung am Wochenende durchführte. Nach Angaben der Verwaltung vom Montag wurden im Oberflächenwasser des Müggelsees und anderer Spree-Teile zwischen 20 und 113 Mikrogramm Phenol pro Liter festgestellt. Nach der sogenannten Berliner Liste für Grundwasser soll die Verschmutzung des Grundwassers durch Phenole zehn Mikrogramm pro Liter nicht überschreiten.
Phenole sind Ausgangsstoffe für Kunstharze, finden sich aber auch in Abgasen von Autos und Heizungen sowie im Zigarettenrauch. In größeren Dosen werden das Kreislauf- und Nervensystem sowie Nieren und Leber beeinträchtigt. Phenol ist nach Angaben des Umweltbundesamtes giftig für Wassertiere und -pflanzen und verursacht Geschmacksveränderungen bei Speisefischen. In geringen Konzentrationen werde Phenol im Wasser allerdings relativ schnell von Bakterien abgebaut.
Als Quelle für die Verschmutzung des Gewässers mit Phenol vermutet die Umweltverwaltung Industriebetriebe im Bereich des Müggelsees. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Sie sollen Grundlage für ein »Sofortprogramm« zur Sanierung des Müggelsees sein, das aus Mitteln des Bundesumweltministeriums finanziert werden könnte. dpa
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