: Moskau gegen Golf-„Abenteuer“
■ Gorbatschow gegen militärische Lösung der Golfkrise/ Mission des sowjetischen Sonderbotschafters offenbar erfolglos/ Bundesregierung gegen Brandt-Reise/ Saddam Hussein feuert Ölminister
Paris/Manama (dpa/taz) — Der sowjetische Präsident Gorbatschow hat sich gegen eine militärische Lösung am Golf ausgesprochen. Er wandte sich gestern in Paris gegen jedes „Abenteurertum“. Die Äußerung fiel, kurz nachdem sein Sonderbotschafter Primakow die zweite Reise in den Irak — offenbar erfolglos — beendet hatte. Gorbatschow vermied den Begriff „erfolglos“ und sprach von „neuen Überlegungen“ in Bagdad. Frankreichs Staatschef Mitterrand wollte auf der gemeinsamen Pressekonferenz eine militärische Option nicht ganz ausschließen. Für den gestrigen Abend wurde im UNO-Sicherheitsrat die einstimmige Verabschiedung der zehnten Irak-Resolution erwartet, die den Druck auf Bagdad weiter verstärken soll.
Die Bonner Regierung äußerte erneut Bedenken gegen eine Irak-Mission von Brandt. SPD-Kanzlerkandidat Lafontaine meinte dagegen, es müsse alles „unterhalb der Regierungsebene“ versucht werden, um den Geiseln zu helfen.
Unterdessen feuerte Iraks Präsident Saddam Hussein seinen Ölminister und setzte seinen Schwiegersohn an dessen Stelle. Der geschaßte Ölminister hatte Embargofolgen bei der Raffinierung von Rohöl zugegeben. SEITEN 2 UND 3
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