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■ Neue Kämpfe in TschetschenienMoskau droht nach Ultimatum mit Angriff

Moskau (AFP) – Der Konflikt in Tschetschenien ist erneut eskaliert. Einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge kamen gestern bei Kämpfen um das südwesttschetschenische Dorf Gechi mehr als 20 Menschen ums Leben. Dutzende wurden verletzt. Die tschetschenischen Rebellen kündigten laut Interfax die Erschießung aller Kriegsgefangenen an, falls die russischen Truppen erneut eine Militäroffensive starteten. Bereits am Montag hatte der Kommandeur der russischen Truppen in Tschetschenien, Wjatscheslaw Tichomirow, den Unabhängigkeitskämpfern ein Ultimatum zur Freilassung der Gefangenen gestellt. Wenn die Gefangenen nicht freikämen, werde er „angemessene Maßnahmen“ ergreifen, sagte Tichomirow. Zuvor hatte der Kreml Berichte vom Wochenende dementiert, wonach Präsident Boris Jelzin Tichomirow entlassen habe. Der Sprecher der russischen Staatskommission für Tschetschenien, Sergej Sliptschenko, erklärte unterdessen, Rußland behalte sich die „schärfsten Maßnahmen“ vor, da die Tschetschenen den Friedensprozeß torpedierten. In ganz Tschetschenien soll von heute an eine nächtliche Ausgangssperre verhängt werden. Dies meldete Interfax unter Berufung auf einen Militärsprecher. Das Ausgangsverbot soll von 20.00 Uhr bis 04.00 Uhr MESZ gelten.

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