Morgen : Die Gruppe Haase & Band spielen Lieder von Gerhard Gundermann
Rockpoet und Baggerfahrer. Das alles war Gerhard „Gundi“ Gundermann. Doch nicht nacheinander, sondern gleichzeitig. Der singende Raupenfahrer aus Hoyerswerda hat zwei Leben in einem gelebt. Tagsüber malochte er im Braunkohletagebau, abends und in der Nacht war er Liedermacher und oft fuhr er direkt von einem Konzert in irgendeiner Stadt zur Frühschicht nach Hause. Aber irgendwann war das offenbar alles zu viel, und Gundermann starb mit nur Anfang vierzig an einem Gehirnschlag in seinem Haus in der Nähe von Hoyerswerda. Doch der Ruhm, der ihn schon zu Lebzeiten und trotz einer zeitweiligen Mitarbeit bei der Stasi zu einer ostdeutschen Integrationsfigur machte, ebbte auch nach seinem Tod nicht ab. Zum fünften Todesjahr von Gerhard Gundermann widmet der junge Leipziger Musiker Christian Haase, im Aussehen Gundermann nicht ganz unähnlich, und seine Band jetzt einen ganzen Abend den melancholischen Songs des früh Verstorbenen. Eine „Gundermann-Hommage“ nennt sich das Ganze und laut Pressetext soll es nicht um schluchzende (N)Ostalgie gehen, sondern einfach um die Lieder, in denen es so kraftvoll-poetisch zugeht, wie es wohl nur ein singender Baggerfahrer aus Hoyerswerda sagen kann.