Morgen: Ach! was ist alles diß / was wir vor köstlich achten
Ein paar Takte Gryphius: „DU sihst / wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden. / Was diser heute baut / reist jener morgen ein … Nichts ist / das ewig sey / kein Ertz / kein Marmorstein.“ So dichtete der barocke Mensch, und natürlich hatte er Recht, „es ist alles Eitel“, Tand und Vergänglichkeit, was man heute am Columbiadamm sehen kann, wenn sich rechts die Massen zu Seeed in die Columbiahalle reindrücken und linker Hand im Columbia Fritz Living Colour aufs Publikum warten, die einstens doch mindestens für die Halle gut waren, als ihr Metal-Funk-Rap noch in den Hitparaden knallte. Andererseits: Die Kunst ist ewig.
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