: Morddrohung gegen Mielke-Verteidiger
Berlin (dpa) — Der Pflichtverteidiger von Erich Mielke, Hubert Dreyling, hat eine Morddrohung wegen seiner Funktion im Prozeß gegen den Ex-Stasi-Chef vor dem Berliner Landgericht erhalten. In der Nacht zum Donnerstag haben unbekannte Täter sein Büro verwüstet, teilte Dreyling mit. Bereits am Wochenende war in die Kanzlei von Mielkes Wahlverteidiger Jürgen Wetzenstein-Ollenschläger eingebrochen worden. Dreyling wertete die Vorfälle „als Versuch der Einschüchterung“. Wegen der Morddrohung, die bei ihm bereits am Dienstag auf seinen Anrufbeantworter gesprochen worden sei, habe er Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Ein der Stimme nach etwa 50 Jahre alter Mann habe gesagt: „Wenn Sie noch weiter den Stasi-Henker Mielke verteidigen, werden Sie liquidiert. Darauf können Sie sich verlassen, Sie Strolch.“ Der Anwalt hat noch keine Hinweise auf die Täter. Seiner Ansicht nach handelt es sich möglicherweise „um Neo-Nazis“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen