Film : Moolaadé
Frauen waren für den alten Ousmane Sembéne diejenigen, die den afrikanischen Kontinent am Leben erhalten. Im Spielfilm „Moolaadé“ des vor kurzem verstorbenen Altmeisters des afrikanischen unabhängigen Kinos – Teil von dessen „Helden des Alltags“-Trilogie – wehren sie sich in einem senegalesischen Wüstendorf gegen die Praxis der Verstümmelung der weiblichen Genitalien – die „rituelle Beschneidung“. Collé, bei ihrer eigenen Verstümmelung schwer verletzt, weigert sich, ihre Tochter beschneiden zu lassen. Sie nimmt vier Mädchen unter ihren Schutz und nutzt dabei den heiligen Brauch des „Moolaadé“: ein Bann, der einen Ort unangreifbar macht. Wer aus diesem Bereich, mit einem schwarz-rot-goldenen Band gekennzeichnet, einen Schützling verschleppt, wird mit einem tödlichen Fluch belegt. Geschickt spielt Collé so eine Tradition gegen die andere aus. Kein Mann jedoch würde im Dorf eine unbeschnittene Frau heiraten. Und so wird Collé von allen Seiten dazu gedrängt, den Bann aufzulösen. MATT
Do, 25. 10., 20 Uhr, Werkstatt 3, Nernstweg 32-34