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„Monitor“ zum zweiten

■ Die Stadt Wilhelmshaven schimpft auch über die zweite „Monitor“-Sendung

Wilhelmshaven/Köln Auch die zweite Sendung des ARD-Magazins „Monitor“ zum Thema Mißbildungen von Armen und Händen bei Kindern ist in Wilhelmshaven auf scharfe Kritik gestoßen. Der Pressesprecher der Stadt, Michael Konken, wertete am Donnerstag den Beitrag als Fortsetzung eines „unseriösen Einschaltquotenjournalismus auf dem Rücken betroffener Eltern und Kinder“.

Die Monitor-Redaktion erwecke nach wie vor den Eindruck, als sei eine Häufung von Mißbildungen im Raum Wilhelmshaven Tatsache. Genau dieser Punkt müsse jedoch erst in den vom Land Niedersachsen eingeleiteten Untersuchungen geklärt werden. Es sei auch unerklärlich, warum „Monitor“ bei angeblich 150 in der Bundesrepublik bekannt gewordenen Fällen nicht deren flächenmäßige Verteilung insgesamt zeige. Herausgegriffen werde lediglich die Nordseeküste.

Behauptet werde von „Monitor“ ohne erkennbaren Beleg, es gebe insgesamt sieben Fälle derartiger Mißbildungen im Umfeld der Stadt, betonte Konken. Verifiziert seien bis Donnerstag drei Fälle. Zwei davon in Wilhelmshaven sowie einer in der nahegelegenen Kreisstadt Jever. Auch die Stadt habe ein nachhaltiges Interesse an einer gründlichen Untersuchung dieser Fälle. Die Nachrichten dazu müßten jedoch korrekt sein.

Nach Darstellung des Stadtsprechers hätten die auf Monitor-Beiträgen basierenden Nachrichten zum Teil panische Reaktionen unter Frauen in der Region ausgelöst. Folgen habe die Berichterstattung auch für den Fremdenverkehr in der Region. Beherbungsbetriebe im Wilhelmshaven benachbarten Wangerland hätten bereits nach der ersten Monitor-Sendung Stornierungen von angemeldeten Gästen registriert. dpa

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