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■ TennisMonica Seles verliert Pariser Viertelfinale

Paris (dpa/taz) – Die Siegesserie von Monica Seles bei den French Open ist schon im Viertelfinale gerissen. Die dreimalige Turniergewinnerin verlor gestern mit 6:7 (7:9), 3:6 gegen die Tschechin Jana Novotna. Nach 25 Siegen in Folge auf dem roten Sand von Paris scheiterte Seles im Stade Roland Garros erstmals in ihrer Karriere in der Runde der letzten acht und verabschiedete sich zum ersten Mal seit ihrem Comeback im vergangenen Herbst bei einem Grand-Slam-Turnier schon vor dem Endspiel.

Monica Seles (22) hatte die French Open 1990, 1991 und 1992 gewonnen, ehe sie nach dem Messerattentat am Hamburger Rothenbaum am 30. April 1993 ihren Titel in Paris nicht verteidigen konnte. Die Co-Nummer eins der Weltrangliste, die bis zu ihrer zweiten Niederlage im sechsten Spiel gegen Jana Novotna noch keinen einzigen Satz in Paris verloren hatte, unterlag in 1:40 Stunden. Sie produzierte 29 vermeidbare Fehler und fand kein Rezept gegen ihre endlich einmal nervenstark aufspielende Gegnerin.

Die Weltranglisten-Achte Jana Novotna trifft nun im ersten Halbfinale am Donnerstag auf Vorjahres-Finalistin Arantxa Sanchez-Vicario. Die Spanierin hatte allerdings beim 6:2, 6:7 (4:7), 10:8 große Mühe mit der Slowakin Karina Habsudova (22). Es war ein hartes Stück Arbeit: Die Frau aus Bratislava hat in Paris trotz der Niederlage ihren erstaunlichen Aufstieg der letzten Wochen fortgesetzt, der einen Höhepunkt zuvor mit der Finalteilnahme in Berlin gefunden hatte.

Die zweite Begegnung bestreiten die Gewinnerinnen der Spiele zwischen Titelverteidigerin Steffi Graf (Brühl) und Iva Majoli (Kroatien) sowie Conchita Martinez (Spanien) und Lindsay Davenport.

Letztere galt trotz stattlicher 1,90m Körpergröße stets als Inbegriff der nicht fitten Profispielerin. In Paris hat sie Aufsehen erregt mit einem respektablen Achtelfinalsieg über Kimiko Date (3:6, 6:4, 8:6). Die Japanerin, Weltranglisten-Siebte, wurde von Kämpferin Davenport gerade in der konditionsnachweisenden Overtime geschlagen. Lindsay, so sagt man in Paris, sehe irgendwie anders aus als früher. „Wieviel Gewicht hast du verloren?“ ist die Preisfrage dieser Tage. Eine Antwort kriegt man nicht. Davenport sagt nur, daß sie „diese Fragen haßt“.

Auf dem Court Central qualifizierte sich gestern auch der erste Männer-Halbfinalist: Es ist Jewgeni Kafelnikow, der den niederländischen Aufschlagspezialisten Richard Krajicek 6:3, 6:4, 6:7 (4:7), 6:2 ausschaltete. Kafelnikow bekommt es am Freitag mit dem Sieger der Begegnung Pete Sampras–Jim Courier zu tun (bei Redaktionsschluß noch im Gange).

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