Moneta Stars und Sterne : Eine Gezeitenfrage
Die sagenhafte Rallye der so genannten „Wachstumswerte“ in der zweiten Hälfte der 90er Jahre – allen voran Internet, Software und Biotech – dürfte bei AnlegerInnen, die damals investiert haben, noch in lebhafter bis traumatischer Erinnerung sein. Folgte ihr doch der brutalste Absturz seit 1929.
Viele AnlegerInnen sind danach aus diesen Werten/Fonds geflüchtet in die „Valuewerte“: Die lassen zwar kein rasantes Wachstum erwarten, dafür aber verlässliche Erträge. Und tatsächlich war ihre Performance in den vergangenen Jahren deutlich besser als jene auf der „Growth“-Seite. Begleitet wurde dies von entsprechenden Aufstufungen: Von den Ratingagenturen wie Morningstar oder Standard & Poors gab es die Höchstwertung von fünf Sternen.
Ein Blick auf die Entwicklung der letzten zwölf Monate und die aktuellen Bewertungen macht deutlich, dass sich das Bild gerade wieder dreht: Wachstumsfonds, die in den letzten Jahren mit einem Stern abgestraft wurden, haben plötzlich wieder drei der begehrten Trophäen, während die Flagships auf der Valueseite in der Gunst der Ratingagenturen fallen, denn die gestrigen Stars lassen eindeutig nach.
Damit will ich nun nicht sagen, dass Sie alle Valuewerte aus Ihrem Depot befördern sollen. Ein gesunder Mix hat noch niemandem geschadet.
Worauf ich hier aufmerksam machen möcshte: Erstens ist dieser Sternenkrieg grundsätzlich nur eine Rückwertsbetrachtung (!), zweitens tun wir gut daran, unsere Depots langsam, aber sicher ein Stück mehr in Richtung „Growth/Wachstum“ auszurichten. Denn die Gezeiten wechseln auch hier in historischer Regelmäßigkeit. Es wäre schön, wenn wir uns in einigen Jahren sagen könnten: Die Schule, durch die wir gegangen sind war hart – aber wir haben zumindest daraus gelernt!
Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 Hamburg, Tel.: 4142-6667, Fax: 4142-6668, info@frauenfinanzgruppe.de, www.frauenfinanzgruppe.de.