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Momper: 240.000 Mann sind genug

■ Regierender fordert Verringerung der Bundeswehr zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs

Für eine Verringerung der Bundeswehr auf 240.000 Mann hat sich Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper (SPD) ausgesprochen. Der 45. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai müsse zum Stichtag für ein drastisches Abrüstungsprogramm werden, forderte Momper gestern in West -Berlin. Verhandlungsziel in Wien müsse die Abrüstung im konventionellen Bereich um 50 Prozent sein. Auch die Mittel und Langstreckenarsenale müßten um die Hälfte verringert werden. Die ABC-Waffenarsenale müßten entlang der alten Blockgrenze völlig verschwinden. „Der Prozeß der deutschen Vereinigung muß zu einer europäischen Abrüstungsoffensive genutzt werden“, erklärte der Politiker. Momper forderte die Bundesregierung auf, bereits für das kommende Jahr drastische Kürzungen im Rüstungshaushalt vorzunehmen. „Unsere jetzt vorhandenen oder geplanten unzeitgemäßen Waffenarsenale wie der Jäger 90 bedrohen uns vor allem selbst.“ Das sich vereinigende Deutschland sei angesichts der historischen Erfahrungen und der daraus begründeten Ängste der deutschen Nachbarn in der Pflicht, jetzt eine aktive Friedens- und Abrüstungspolitik zu betreiben. Eine überflüssig gewordene militärische Infrastruktur müsse jetzt umgehend ersetzt werden durch den notwendigen Ausbau der zivilen Infrastruktur.

afp

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