Möchten Sie ein Filmstar sein?: „Meine Traumrolle wäre Casanova“
Freia Schubert, 21 Jahre, Studentin
Das wäre mir viel zu anstrengend! Wenn ich nur an die ganze Aufregung denke, das Lampenfieber vor jedem Dreh. Als Musikerin stehe ich selbst auf der Bühne, da weiß ich aus Erfahrung, wie große Angst man jedes Mal hat. Ich traue mir das auch gar nicht zu, als Schauspielerin in Filmen aufzutreten. Obwohl der Ruhm, den man dann genießt, schon ein Anreiz wäre. Aber ich bleibe lieber bei der Musik.
Ulrich Jahnke, 57 Jahre, Schriftsetzer
Höchstens in einem Horrorfilm, denn da könnte ich ungeschminkt auftreten. Ich brauche keine Leute, die mich bewundern. Im Übrigen interessiert mich die Berlinale nicht im geringsten. Ich sehe zwar gerne mal Filme, aber ich muss nicht dann hingehen, wenn alle das tun. Ich kann ruhig eine Woche warten oder auch ein halbes Jahr oder von mir aus auch, bis der Film im Fernsehen läuft.
Gerda Voigt, 69 Jahre, Rentnerin
Um Gottes Willen, bloß nicht! Das ist gar nicht mein Metier. Diese Leute sind mir viel zu hochtrabend, die interessieren mich nicht im Geringsten. Ich interessiere mich eher für andere Dinge: Für Pflege und Hilfe von alten und kranken Leute. Gelegentlich schaue ich mir schon einen schönen Film an. Aber zum Schauspielern fehlt mir selbst das Talent. Das wäre wohl eher etwas für junge Leute.
Peter Bösensell, 31 Jahre, Venture Capitalist
Das hat seine Vor- und seine Nachteile. Aber ich denke, es hat mehr Vorteile: Man hätte jede Menge Publicity und jeder würde mich dann kennen. Und das ist wohl gleichzeitig auch ein Nachteil. Man hat keine Privatsphäre mehr, das sieht man ja bei den meisten Filmstars. Ich würde aber trotzdem gerne als Schauspieler tätig sein. Meine Traumrolle wäre natürlich die eines Casanova.
Jan Muche, 25 Jahre, Zivildienstleistender
Für mich kommt das nicht in Frage. Dann kämen ständig solche Reporter, immer wäre Medienrummel um einen herum. Die Berlinale und der ganze Aufwand dort wäre mir viel zu anstrengend, da gehe ich doch lieber ganz normal ins Kino. Überhaupt reizt mich die Schauspielerei nicht. Höchstens das viele Geld, das man damit verdienen kann. Das könnte ich schon gebrauchen.
Anja Bartels, 31 Jahre, Studentin
Man kann sich dann doch gar nicht mehr frei bewegen, das wäre überhaupt nichts für mich. Ich könnte nicht mehr einfach so auf die Straße gehen zum Einkaufen. Ständig müsste ich damit rechnen, erkannt und angestarrt zu werden. Der einzige Anreiz wäre das viele Geld, was ich als Filmstar verdienen würde. Damit könnte ich mir viele schöne Sachen leisten: weite Reisen machen beispielsweise.
Umfrage: Dirk Hempel
Fotos: Detlev Schilke
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen