: Mobbing – watt nu?
Den Entwurf einer Betriebsvereinbarung zum Thema Mobbing-Abwehr hat die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) in dieser Woche in Bad Segeberg vorgelegt. Die Vereinbarung, die mit den Arbeitgebern abgeschlossen werden soll, sieht vor, daß speziell geschulte Beauftragte in den Betrieben und Dienststellen benannt werden sollen, die „Mobbing“ möglichst schon im Anfangsstadium erkennen und dann schlichtend eingreifen sollen.
Beim „Mobbing“, so die DAG, gehe es um eine „schwerwiegende Verletzung arbeitsvertraglicher Pflichten“ – ein „Patentrezept“ aber habe man auch nicht. Die DAG-Mobbingexpertin Gesine Thomas schätzt, daß in Deutschland mindestens drei Prozent der Bevölkerung von Psychoterror am Arbeitsplatz betroffen sind – und zwar vorwiegend 40- bis 55jährige. Die Einrichtung einer Anlaufstelle für Mobbing-Opfer beim Betriebsrat könne zu einem besseren Betriebsklima beitragen; ähnlich wie früher Alkoholprobleme werde Mobbing in den Betrieben „totgeschwiegen“. dpa
Neu aufgelegt wurde die Info-Broschüre „Mobbing – Psychoterror am Arbeitsplatz“ des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA). Das Heft enthält Tips für den Umgang mit Mobbing-Fällen sowie die Anschriften von bundesweit tätigen Organisationen, die die Beratung für Mobbing-Betroffene anbieten. Die Broschüre kostet fünf Mark (plus drei Mark Porto) und ist beim KDA zu haben (22767 Hamburg, Schillerstraße 7). epd
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