piwik no script img

■ MittwochsblickMittelalterliche Müllabfuhr

Mittwochsblick

Mittelalterliche Müllabfuhr

Foto Skulptur

Eigentlich traut man sich gar nicht, danach zu fragen, denn alle BremerInnen und alle, die jemals in Bremen waren, kennen ihn: den Schweinehirten mit seiner Herde in der Sögestraße. Doch welche Bedeutung haben die Bronzefiguren Figuren des Bildhauers Peter Lehmann, der schon in den fünfziger und sechziger Jahren für seine Tierskulpturen bekannt war?

Die Figuren sind ein Beispiel für „Kunst zum Anfassen“ — Kinder lieben es, auf den Schweinen herumzuturnen und zu reiten — die Skulpturen haben aber auch einen historischen Hintergrund und dienen, laut Bremer Lexikon, als „Schmunzeldenkmal“ zur Erinnerung an die Herkunft des Namens Sögestraße, was übersetzt Säuestraße heißt.

Im 15./16. Jahrhundert trieben die Bremer Bürger, die sich innerhalb der Stadtmauern Schweine hielten, ihr Nutzvieh durchs Herdentor auf die Bürgerweide. Dabei kamen sie auch durch die heutige Sögestraße, wo damals viele Bäcker ansässig waren. Die Bäcker warfen ihre gesammelten Abfälle einfach auf die Straße. Prima Schweinefutter: Das war die mittelalterliche Müllabfuhr.

Zur Erinnerung an diesen Ursprung der Sögestraße fanden sich in der „Arbeitsgemeinschaft Sögestraße“ Geschäftsleute und AnwohnerInnen zusammen und finanzierten mit einer privaten Stiftung die „Sögegruppe“, die 1974 aufgestellt wurde und seitdem ihren festen Platz im Bremer Stadtbild hat. jebel

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen