Mitreden, obwohl ich keine Ahnung habe:
Die neue Liste der schnellsten Supercomputer ist draußen. Dazu: 7 schlaue Sätze
1 „Okay, die Chinesen haben den allerschnellsten Superrechner. Sonst sieht es aber nicht so gut aus, für China.“ (Tianhe-2 (chinesisch für „Milchstraße“) steht in Guangzhou und kann pro Sekunde rund 34 Billiarden Rechenoperationen (sogenannte Petaflops) durchführen. Damit ist der Rechner weiterhin fast doppelt so schnell wie der zweitplatzierte aus den USA. Abgesehen von diesem Leuchtturm, der laut Wikipedia „Simulation, Analyse und Sicherheitsanwendungen der Regierung“ rechnerisch verarztet, fällt China aber zurück: noch vor 6 Monaten tauchten 61 Superrechner von dort auf der Top-500-Liste auf – nun sind es nur noch 37.)
2 „Die Liste kommt aus Mannheim.“ (Oder so ähnlich. Hans-Werner Meuers begann von 1986 bis 1992, eine Rangfolge der leistungsstärksten Rechenmaschinen der Welt aufzustellen. Später stellten die Unis von Tennessee, Mannheim und eine US-Forschungseinrichtung sie alle sechs Monate zusammen.)
3 „Der schnellste Computer Deutschlands wird mit Wasser gekühlt.“ (Mit 18 Grad rein, mit 27 raus – so hält Wasser die Prozessoren der JuQueen des Forschungszentrums Jülich, Platz 9 auf der Top-500-Liste, kühl. Die Maschine rechnet mit ihren 5 Petaflops unter anderem beim europäischen „Human Brain Project“ mit, das versucht, das menschliche Gehirn zu simulieren.)
4 „Die Amerikaner rüsten nach.“ (Das US-Energieministerium plant den Aurora-Supercomputer, der bis zu 450 Petaflops leisten können soll. 2018 soll er fertig sein.)
5„Die Saudis machen jetzt auch in Supercomputern.“ (Erstmals auf der Liste: Shaheen II, der Superrechner der King Abdullah University in Saudi-Arabien.)
6 „Die Griechen haben auch einen.“ (Ja, es ist wahr, trotz Krise steht ein Forschungsrechner aus Athen auf Platz 468. Als europäischer Shootingstar gilt aber Polen, das mit 5 neuen Rechenanlagen auf der Liste auftaucht und nun über insgesamt 7 verfügt.)
7 „Moores Law halt.“ (Moores Law zitiert jeder Klugscheißer, um zu begründen, warum immer bessere Computer immer billiger werden. Hintergrund: Laut dem Mooreschen Gesetz verdoppelt sich die Zahl von Schaltkreisen in Computerchips in regelmäßigen Abständen. Diese Regel stellte der Unternehmer Gordon Moore mehr oder weniger versehentlich im Jahr 1965 auf. Inzwischen heißt es, alle 18 Monate werde die Leistung verdoppelt. Das wird nicht mehr lange so bleiben – denn spätestens auf Nanoebene ist für die Chipentwicklung laut Experten Sense. Vielleicht eine Erklärung, warum Chinas Superrechner schon seit mehr als 5 Ausgaben der Top-500-Liste an der Spitze steht?) MLA
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