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Mithu Sanyal MithulogieIhr Kinderlein kommet – mit O, O, O Tannenbaum

Eigentlich sollte dort oben der Titel „Come as you are“ stehen, aber dann riet mir mein Redakteur: „Am besten schreibst du möglichst viele Weihnachtsanspielungen rein. Das kommt an dem Tag ansonsten nämlich in keinem Text vor.“ So, damit wäre das erledigt! Können wir jetzt über Sex reden? Prima.

Also, heute schon einen Orgasmus gehabt? Nein? Dem kann Abhilfe geschaffen werde, denn: Selbstbefriedigung is good for you!

Bloß geistern – und ich benutze das Verb bewusst, denn wenig ist unheimlicher – ­Challenges durchs Netz, möglichst lange nicht zu masturbieren #NoNutsNovember. Ganze Communities sagen Nein oder auf Amerikanisch: NoFap (Fap ist Onomatopoesie für das Geräusch, das der Penis macht, wenn er beim Onanieren gegen die Haut schlägt – don’t ask me). Weil – und jetzt kommt’s – man nach ­sieben Tagen „superpowers“ bekommen soll. Das Internet lügt bekanntlich nie. Wovon man (und alle anderen Geschlechter) dagegen ­jedoch tatsächlich Superpowers bekommt, ist Masturbation. Nämlich die Superpower, sich und seinen Körper besser zu kennen und ­entsprechend auch mehr Spaß beim Sex mit anderen zu haben. Deshalb haben die Lad*ies des ErstiesPodcast nun eine Gegen-Challenge gestartet, #Fap4MentalHealth. Und so geht’s:

Bring dich selbst zum Orgasmus. Denn Masturbation ist Self Care.

Mach ein Foto davon, entweder angezogen oder nackt – wie es für dich am schönsten ist.

Wenn es dir richtig gut geht, teile dieses gute Gefühl, das du dir selbst verschafft hast, indem du den Donate-Button am Ende der ErstiesPod­cast-Seite drückst und so viel spendest, wie du magst.

Poste dein Bild auf Twitter „I just came for a good cause“ und nominiere fünf Freund*innen.

Die Spenden gehen an das My Body Back Projekt, das Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, hilft, die Freude am eigenen Körper wiederzuerlangen oder zu behalten. Die Orgasmen gehen an das kollektive Wohlfühlkonto in the sky, das uns hilft, besser mit Stress umzugehen und netter zu unseren Mitmenschen zu sein. Sex, Prävention und Heilung in einem Orgasmus. So macht man das!

Die Fünftage­vorschau

Di., 25. 12.

Doris Akrap

So nicht

(auf taz.de)

Mi., 26. 12.

Franziska

Seyboldt

Psycho

(auf taz.de)

Do., 27. 12.

Jürn Kruse

Nach Geburt

Fr., 28. 12.

Michelle Demishevich

Lost in Trans*lation

Mo., 31. 12.

Kefah Ali Deeb

Nachbarn

kolumne@taz.de

Und nicht so wie US-amerikanische Unternehmen, die dieses Jahr als Reaktion auf #metoo – ungelogen – en masse die Weihnachtsfeiern absagen. Wer partout kollektiv Kekse essen will, bekommt von der Rechtsagentur Fox Rothschild Weihnachtsfeiertipps, um sexuelle Übergriffe zu vermeiden. Gut!

Dummerweise verwechseln sie sexuelle Übergriffe mit Sex. Nicht so gut. Die Ratschläge beinhalten: „Keine Berührungen, auch nicht beim Tanzen“, „Keine Mistelzweige“ und – mein Lieblingstipp – „Kein Marihuana, auch wenn es in Ihrem Bundesland legal sein sollte“.

Mein Ratschlag für die Feier- und alle anderen Tage ist: Berührt euch – wir können alle viel mehr Hautkontakt gebrauchen – und fangt mit euch selber an! Come as you are!

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