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Mitarbeiter für Lösung mit Vauxhall15.000 Opelaner demonstrieren

Beim Aktionstag in Rüsselsheim setzen die Protestler auf eine Lösung mit Opel und Vauxhall. Opel soll für eine Zukunft ohne GM acht Milliarden Euro benötigen.

Nicht Obama kam, aber Bundesaußenminister Steinmeier: Opel-Mitarbeiter in Rüsselsheim. Bild: dpa

Es war die große Opel-Familie, die bei der größten Kundgebung des Europäischen Aktionstags der Beschäftigten von GM Europa in Rüsselsheim beschworen wurde. "Ihr seid Opel", rief der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber den 15.000 Beschäftigten zu, die auf den Platz vor dem wuchtigen Opelforum gekommen waren. Der als Gastredner geladene Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nannte Klaus Franz, den Vorsitzenden des Europäischen Gesamtbetriebsrats und der Opel-Betriebsräte in Deutschland, "das Gesicht von Opel". Aber erst Franz konnte zum Abschluss eine Stimmung generieren, die der Parole auf dem Transparent an der Tribüne halbwegs gerecht wurde: "Nur wer sich wehrt, lebt nicht verkehrt!"

Denn außer seiner "Solidarität" und warmen Worten wie "Opel lässt mich nicht kalt!" hatte Steinmeier nichts mitgebracht. Huber nutzte seine Rede auch für die gewerkschaftliche Mitgliederwerbung. So war es Franz dann vorbehalten, vor den verunsicherten Beschäftigten das Szenario für ein "europäisches Geschäftsmodell" für Opel und Vauxhall ohne Saab und eine allzu große Abhängigkeit von der Mutter GM zu skizzieren.

Das Konzept geht davon aus, dass sich alle Werke der beiden GM-Tochtergesellschaften Opel und Vauxhall unter dem Dach einer Holding zusammenschließen. An dieser können sich dann die europäischen Länder und die Bundesländer mit Standorten dieser beiden Automarken mit Einlagen oder der Gewährung von Bürgschaften beteiligen. Auch neue Partner wie etwa die Händler, die ihre Unterstützung schon am Mittwoch zugesichert hatten, seien willkommen. Auch eine Minderheitenbeteiligung des Mutterkonzerns ist durchaus erwünscht - wegen der günstigeren Kosten beim Einkauf in größeren Mengen, aber auch weil das Entwicklungszentrum des Konzerns in Rüsselsheim angesiedelt ist und die dort erbrachten Ingenieurleistungen eigentlich auch von GM honoriert werden müssen.

Der Clou am Entwurf von Franz aber ist die Mitarbeiterbeteiligungsgesellschaft. "Wir wollen dabei sein", forderte Franz unter dem Beifall der fast kompletten Belegschaft aus dem Rüsselsheimer Stammwerk, in die sich auch Kollegen von Volkswagen in Baunatal eingereiht hatten. Das Topmanagement will am heutigen Freitag zusammen mit den Aufsichtsräten den von der Bundesregierung geforderten Rettungsplan vorstellen.

Franz sagte aber auch, dass die Beschäftigten wegen der Überkapazitäten im europäischen Automobilbau "nicht ohne Einschnitte" davonkommen würden. Und dass wohl kein Weg an "Personalreduzierungen" vorbeiführe. Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigen dürfe und werde es aber nicht geben, versprach er.

Und was hält die Belegschaft von der Mitarbeiterbeteiligungsgesellschaft als Teil der avisierten Holding Opel-Vauxhall? Im Prinzip sei das "eine gute Sache", sagt ein Ingenieur aus dem nahen Entwicklungszentrum. Man müsse aber abwarten, "wie so was konkret aussieht". Ähnlich äußern sich am Rande der Kundgebung auch andere Opelaner. Die IG Metall verweist auf die bestehenden Tarifverträge auch zur Standortsicherung. Bevor der Rettungsplan nicht auf dem Tisch liege, werde es auch keine Zugeständnisse der Arbeitnehmer geben, sagte Armin Groß von der zuständigen Bezirksleitung der IG Metall in Darmstadt.

Am Nachmittag kam dann noch eine Zahl hinzu, die die Voraussetzung für die Ideen ist: Opel benötigt für eine eigenständige Zukunft ohne den US-Mutterkonzern General Motors (GM) langfristig acht bis neun Milliarden Euro. Dieser Kapitalbedarf wurde von GM- und Opel-Managern in den Verhandlungen mit Bund und Ländern über mögliche Staatshilfen genannt. Vom Bund wünscht das Unternehmen bisher Kredite oder Bürgschaften von rund 3,3 Milliarden Euro.

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