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■ Mit reisendem Plutonium auf du und duRüttgers' Atomflug

Berlin (taz) – Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers (CDU) läßt Plutonium des Kernforschungszentrums Karlsruhe per Flugzeug nach Dounreay bringen. 13,2 Kilo Plutonium und 31 Kilo Uran, die einst als Brennelemente für den Probebrüter des bundeseigenen Kernforschungszentrums Karlsruhe gedacht waren, sind Anfang der Woche aus ihrem Zwischenlager in Hanau nach Belgien geschafft worden. Der Spediteur, die Nuclear Cargo Service, fuhr den Bombenstoff mit einem Laster nach Ostende, dort wurde das strahlende Material in einen Flieger verladen, der zur schottischen Wiederaufarbeitungsanlage Dounreay abhob. Der wilde Transport quer durch Europa ist rechtlich offenbar in Ordnung. Der beauftragte Spediteur hat nach Angaben des zuständigen Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) für Deutschland nur den Lastwagentransport beantragt. „Wir müssen dann prüfen, ob der Stahlenschutz für das Personal und die Umgebung gewährleistet ist, und der war in Ordnung“, so Gabi Vlcek vom BfS. „Welchen Weg die Spedition dann in Europa einschlägt, bleibt ganz allein ihr überlassen.“ Der Bund lasse erst wieder prüfen, ob das Plutonium versiegelt und heil in Schottland angekommen ist. Der Plutoniumflug, den Rüttgers' Atomforscher vornehmen lassen, ist äußerst umstritten. Die hessische Landesregierung hatte sich immer geweigert, Plutonium vom Flughafen Rhein-Main abfliegen zu lassen. Gestern warnte das angesehene Nuclear Control Institut (NCI) aus Washington, daß bei Lufttransporten von Plutonium nach wie vor Behälter eingesetzt werden dürfen, die einen Absturz nicht überstehen. Die IAEA drücke überflogenen Ländern ein „unglaubliches Risiko“ auf, so Paul Leventhal, Präsident des NCI. Und die Atomtruppe von Bundesforschungsminister Rüttgers läßt Behälter durch die Gegend fliegen, die immerhin einen Absturz aus 9 Meter Höhe überstehen. Hermann-Josef Tenhagen

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