■ Mit privatem Geld auf du und du: Durchschnittsmichel besitzt 50.000 Mark
Bonn (dpa/taz) – Der westdeutsche Durchschnittshaushalt hat ein gutes Finanzpolster angelegt: Insgesamt konnten die Privatleute ihr Geldvermögen nach Angaben des Bundesverbandes deutscher Banken (Köln) 1991 um 8 Prozent auf 3,2 Billionen Mark erhöhen. Im Schnitt verfügt damit jeder Bürger der alten Länder über ein Geldvermögen von rund 50.000 D-Mark.
Die DurchschnittsbürgerInnen dürften sich allerdings über diesen Durchschnittswert ärgern, entspricht er doch nicht ihrer Durchschnittserfahrung. Die ostdeutsche Bevölkerung hat insgesamt nur 156 Milliarden Mark auf der hohen Kante.
Das Sparbuch habe 1991 seinen Rang als beliebteste Anlageform verloren, so die Banker. An erster Stelle habe erstmals die Geldanlage bei Versicherungen mit 21,7 Prozent oder 694 Milliarden Mark gestanden. Auf Sparbüchern seien 681 Milliarden Mark, das sind 21,3 Prozent des Geldvermögens, angelegt worden.
Den stärksten Zuwachs verzeichneten 1991 Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren. Die Bestände der privaten Haushalte seien um 86 Milliarden auf 587 Milliarden Mark gestiegen.
Demgegenüber werde die Aktie von den Bundesbürgern vernachlässigt: Nur 5,6 Prozent des Geldvermögens oder 180 Milliarden Mark seien Ende 1991 auf diese Anlageform entfallen. 1960 habe der Aktienanteil am privaten Geldvermögen dagegen noch bei etwa 22 Prozent gelegen.
Aber auch die Schulden der Durchschnitts-Westdeutschen sind 1991 kräftig gestiegen: Mit 288 Milliarden Mark stehen sie inzwischen in der Kreide – das sind 28,5 Milliarden Mark mehr als noch im Jahr zuvor. aje
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