: Mit guter Laune gegen die Krise
KONJUNKTUR Institute senken ihre Wachstumsprognosen weiter. Dafür steigt die Verbraucherstimmung
BERLIN ap/dpa/rtr | Die Einschätzungen über den weiteren Verlauf der Krise laufen weit auseinander. Während die Verbraucher auf ein baldiges Ende der Rezession spekulieren und schon wieder einkaufen, senken die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen weiter. Sie glauben, dass die Wirtschaft auch im kommenden Jahr schrumpft oder nur so gerade eben wieder über das Nullwachstum kommt.
Der monatliche Konsumklimaindex der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), der die Verbraucherstimmung misst, fiel so gut aus wie seit einem Jahr nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat glaubten die Befragten sowohl an eine bessere wirtschaftliche Entwicklung als auch daran, dass sie persönlich wieder mehr Geld zur Verfügung haben werden. Als Grund für diesen Optimismus nannten die GfK-Forscher die praktisch nicht vorhandene Inflation und die noch einigermaßen stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt, wo viele Firmen sich vorläufig in Kurzarbeit gerettet haben.
Anders sieht es bei den Profis aus. So erwartet das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in Essen inzwischen, dass die Wirtschaft in diesem Jahr nun um 6,4 Prozent schrumpft und die offizielle Arbeitslosenquote zum Jahreswechsel die Viermillionenmarke überschreitet und 2010 mit 0,2 Prozent knapp ins Plus dreht. Das Münchner Ifo-Institut geht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung um 6,3 Prozent zurückgeht und 2010 mit 0,5 Prozent knapp im Minus bleibt.
Als Anlass für die nochmalige Verschlechterung ihrer Ausblicke nannten die Forscher den schlechten Verlauf des ersten Quartals 2009, in dem die Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent gefallen war. Hierzu hatte vor allem der Export beigetragen: In den ersten drei Monaten hatten die deutschen Unternehmen 21,2 Prozent weniger exportiert als im Vorjahreszeitraum.