■ Mit der MAK (AB) RO-Ökonomie auf Du und Du: Marktwert des Todes
„Hypothese 1: Der Marktwert eines Gefangenen ist umso höher, je höher sein Humankapital und sein Vermögen eingeschätzt werden. Diese Hypothese läßt sich auf Grundlage von Figur 1 komparativ–statisch darstellen. Im Ausgangsgleichgewicht wird das Lösegeld (der Preis P1) durch den Schnittpunkt von Nachfragekurve N und Angebotskurve A bestimmt. Die Bereitschaft, einen zusätzlichen Gefangenen gegen einen Geldbetrag auszulösen, sinkt mit zunehmender Zahl Gefangener G,d.h. die Nachfragefunktion hat den üblichen fallenden Verlauf. Je höher der (erwartete) Lösepreis p, desto mehr besiegte Gegner werden gefangengenommen, d.h. die Angebotsfunktion hat den üblichen steigenden Verlauf. Zur Vereinfachung wird die Zahl der besiegten Gegner B als konstant unterstellt. Besiegte Feinde, die nicht gefangengenommen werden (die Zahl B–G0), werden getötet. Je höher das durchschnittliche Einkommen der Gefangenen, desto stärker verschiebt sich die Nachfragekurve N nach rechts und oben zu N . Das neue Gleichgewicht befindet sich im Punkt P1 : Der höhere Gleichgewichtspreis p1–p0 bewirkt, daß mehr besiegte Gegner gefangengenommen (G1‘G0) und weniger unter ihnen getötet werden (...). Hypothese 6: Wie sich eine staatliche Loskaufpflicht auswirken würde, sei anhand von Figur 3 erläutert. Eine Loskaufpflicht bedeutet, daß alle nicht–freigelassenen Gefangenen freigekauft werden. „Die Eigennachfrage der Sieger nach Gefangenen sei durch die Nachfragekurve NE wiedergegeben. Dahinter steht die Grenzproduktivität der Gefangenen als Arbeitskräfte“ (im Altertum und auch im Mittelalter z.T. als Sklaven). Beim Preis p0 werden NF0 Gefangene zurückbehalten. Wenn die Nachfrage um diese Zahl NF erhöht wird (waagerechte Verschiebung von N um NF0 auf N), so wird das Ziel nicht erreicht, weil dadurch der Preis nach oben getrieben wird (p‘p). Es bleiben noch immer NF1 Gefangene in der Hand des Gegners. Nur wenn die Nachfrage bis auf N erhöht wird, ist der Gegner bereit, alle Gefangenen freizulassen (NF2=0). Der Preis wird dadurch bis auf p2 hochgetrieben. Gleichzeitig ist die Zahl der vom Gegner Gefangenen auf G2 gestiegen (damit werden nur (B–G2) der Besiegten getötet).“ (Zitiert aus: Konjunkturpolitik 1987 H1.)
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