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■ Mit der Agrarstatistik auf du und duEuropameister Germany

Bonn (AP/taz) – Das Landwirtschaftsministerium hat wieder eine dicke Mappe mit Zahlenmaterial vorgelegt. Danach ist Deutschland in der Europäischen Union der größte Produzent von Rind-, Kalb- und Schweinefleisch, Milch, Kartoffeln und Raps. Bei Getreide, Zucker, Frischobst und Eiern steht es an zweiter Stelle. So soll es auch bleiben, denn von der Erweiterung der EU um Finnland, Norwegen, Schweden und Österreich erwartet das Ministerium keine gravierenden Veränderungen im EU-Gefüge.

Deren Landwirtschaften sind verhältnismäßig klein; die Erweiterung bringt wegen der Senkung des Stützungsniveaus für deren Bauern auch keine allzugroßen Produktionsanreize mit sich. Der Beitrag des Agrarsektors zum Bruttosozialprodukt entspricht mit rund drei Prozent dem Durchschnitt der Union; nur in Finnland liegt er mit 5,9 Prozent etwas höher. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Deutschland beträgt nach der Statistik 17 Millionen Hektar, die der Union 133,9 Millionen Hektar. Der Anteil der deutschen Fläche innerhalb der Zwölferunion macht etwa 13 Prozent aus, nach der Erweiterung noch zwölf Prozent. Norwegen nutzt eine Million Hektar für die Landwirtschaft, Schweden 3,4 Millionen, Finnland 2,6 Millionen und Österreich 3,5 Millionen – zusammen sind das nur rund 60 Prozent der deutschen Fläche.

Die durchschnittliche Betriebsgröße in Deutschland liegt bei 27,6 Hektar, in Österreich bei 13,2 Hektar, in Schweden bei 29 Hektar, in Finnland bei 12,8 Hektar und in Norwegen bei 10,4 Hektar. Damit vergrößert sich der Anteil der kleinen Betriebe in der EU durch die Erweiterung. In Großbritannien liegt die Betriebsgröße im Schnitt bei 67,9 Hektar, in Dänemark bei 34,3 und in Frankreich bei 28,2 Hektar.

Das Schwergewicht der landwirtschaftlichen Produktion macht bei den EU-Neulingen die tierische Produktion aus. Insgesamt ist der Anteil der landwirtschaftlichen Produktion der Beitrittsländer an der Gesamtproduktion der Union meist geringer als zehn Prozent. Mit den vier Staaten kommen rund 25 Millionen kaufkräftige Konsumenten in die EU. Deren Versorgung war bisher durch strenge außenwirtschaftliche Regelungen zum Schutz der internen Märkte vorwiegend der Landwirtschaft und Verarbeitungsindustrie der Beitrittsländer selbst vorbehalten. Auch wenn die grundsätzliche Marktöffnung während einer Übergangszeit durch Maßnahmen zum Schutz der Agrarwirtschaft der Neulinge durch Schutzklauseln eingeschränkt wird, erwartet das Ministerium mit der Übernahme der EU-Agrarpolitik eine beträchtliche Liberalisierung des Marktzuganges.

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