■ Mit dem WAA-Gelände auf du und du: Das Wunder blieb aus
Wackersdorf (dpa) – Das erhoffte Wunder von Wackersdorf nach dem Ende der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) vor fünf Jahren ist bisher ein Traum geblieben. Die Gemeinde Wackersdorf wartet immer noch auf den von den Landespolitikern wie dem damaligen bayerischen Wirtschaftsminister, August Lang (CSU), 1990 prognostizierten Industrieboom auf dem früheren Baugelände.
„Von den vollmundig angekündigten 3.200 Arbeitsplätzen sind bis heute weniger als 1.000 geschaffen“, kritisiert der parteilose Wackersdorfer Bürgermeister Alfred Jäger. „90 Prozent des mit 80 Millionen Mark realisierten rund 150 Hektar großen Luxus-Industriegebiets liegen noch immer brach.“
Derzeit ist in Kooperation mit der Stadt Schwandorf eine 110 Millionen Mark teure Kläranlage im Bau – wegen der erhofften Industrie wurden Kapazitäten reserviert, als hätte Wackersdorf nicht 4.200, sondern 36.000 Einwohner.
Die Alarmglocken schrillten in Wackersdorf, als BMW-Chef Bernd Pischetsrieder Mitte November den Aufbau weiterer Fertigungsstätten in Deutschland ausschloß. Bisher hat BMW in Wackersdorf rund 700 der in Aussicht gestellten 1.600 Arbeitsplätze geschaffen. Mit fehlender Weltmarktnachfrage und Konstruktionsproblemen hat die Siemens-Bayernwerk- Tochter Siemens Solar bisher die Bauverzögerungen einer Solarzellenfabrik für 200 Millionen Mark entschuldigt. Das Werk sollte ursprünglich über 200 neue Jobs schaffen.
„Wir werden von den Firmen vertröstet, und die Politiker halten ihre Versprechungen nicht ein“, meint Jäger. Die Staatsregierung, die selbst das Wort vom „Wunder von Wackersdorf“ prägte, müsse endlich aktiv werden.
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