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■ Mit Umwelt-Etiketten auf du und duMehr Öko ins Regal

Berlin (taz) – Schon wieder gibt's ein neues Symbol, das den umweltfreundlichen Einkauf erleichtern soll. Im nächsten Frühjahr dürfen Lebensmittelläden, Baumärkte und Papiergeschäfte ein „Umwelt-Logo“ an die Ladentür kleben, wenn sie den Kunden eine Chance geben, umweltfreundliche Produkte zu kaufen.

So muß ein Lebensmittelhändler, der mit dem Umwelt- Logo werben will, 50 Bedingungen erfüllen. In seinen Regalen müssen zwei Obst- und Gemüsesorten aus biologischem Anbau liegen, daneben eine Milchsorte in Mehrwegflaschen, eine Sorte Eier aus Freilandhaltung und fünf Fleischprodukte aus der Region. Das Umwelt-Logo, das vom Imug-Institut, der Verbraucher-Initiative e.V. und dem Umweltbundesamt ausgearbeitet wurde, setzt auf Mindestanforderungen und verzichtet auf Verbote. „Wir wollten die Hürden nicht so hoch legen, daß sich kein Laden daran beteiligt“, so Heike Schinnenberg vom Imug-Institut. Das Ziel ist also nicht, schädliche Produkte aus den Regalen zu bekommen, sondern das Sortiment um umweltfreundliche zu ergänzen. Trotzdem dürfte das neue Logo umweltfreundliche Produkte stärker fördern als der blaue Umweltengel. Denn der wird nur für wenige Produkte vergeben – und auch nur dann, wenn ein Artikel vergleichsweise umweltfreundlich ist. So kann zwar ein Mofa mit dem blauen Engel ausgezeichnet werden, weil es leiser ist als andere Mofas. Ein Fahrrad dagegen ist nie leiser als andere Fahrräder – und bekommt deshalb nie einen Umweltengel.

Wie das neue Umwelt-Logo aussehen wird, steht noch nicht fest; eingeführt wird es frühestens im nächsten März – sofern die staatliche Förderung bis dahin genehmigt wird. Vergeben wird es von einer Jury, deren Mitglieder aus allen Lagern stammen: von Handelsorganisationen, Umweltinitiativen und Verbraucherverbänden.

Auf ein Verbot hat man sich trotz sanfter Linie einigen können: Baumärkte, die Tropenholz verkaufen, müssen ohne Umwelt-Logo auskommen. Chemische Holzschutzmittel dagegen bleiben erlaubt: „Darauf kann kein Baumarkt verzichten“, so Heike Schinnenberg. Vorgeschrieben sei aber „qualifizierte Beratung“. Schinnenbergs Hoffnung: „Wenn die Leute etwas von den Gefahren erfahren, werden sie solche Mittel auch weniger anwenden.“ Felix Berth

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